Die türkischen Besatzungstruppen unterbrechen immer wieder die Wasserversorgung großer Teile Nordsyriens, indem sie Wasserleitungen gezielt bombardieren und das besetzte Wasserwerk im nordsyrischen Elok (Allouk) östlich von Serêkaniyê (Ras al-Ain) herunterfahren.
Die Bundestagsabgeordnete Helin Evrim Sommer (DIE LINKE) befragte die Bundesregierung über ihre Kenntnisse zu dieser Praxis. Die Bundesregierung berichtet, dass ihrer Kenntnis nach zwischen 700.000 und 1,2 Millionen Menschen von den Wassersperrungen betroffen seien. Dabei handele es sich insbesondere um die Bewohner*innen der Städte Hesekê und Til Temir, der Flüchtlingslager Eriş und Waşokanî, in denen Binnenflüchtlinge aus den besetzten Gebieten leben, und um das Lager al-Hol, in dem unter anderem Tausende IS-Familien untergebracht sind. Die Bundesregierung warnt vor „schwerwiegenden humanitären Folgen“ insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie.