Militärrat Bab wehrt Durchbruch der SNA ab

Der Militärrat von Bab hat einen Angriff von Dschihadisten unter türkischem Kommando auf ein strategisches Dorf am Rande der M4 abgewehrt.

Angriffsversuch vereitelt

Der Militärrat von Bab hat einen Durchbruch pro-türkischer Söldner abgewehrt. Wie der Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Samstag meldete, versuchten Dschihadisten unter türkischem Kommando vergangene Nacht, in das rund 20 Kilometer nordöstlich von al-Bab gelegene Dorf Jablat al-Hamrah einzudringen. „Der Durchbruchsversuch erfolgte gegen 3:00 Uhr. Infolge eines Feuergefechts mussten sich die Angreifer jedoch schnell wieder zurückziehen“, erklärte der Militärrat. Ob es zu Verlusten in den Reihen der Islamisten kam, ist nicht bekannt.

Jablat al-Hamrah ist ein dicht besiedeltes Dorf. Es liegt am Rande der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und eine strategische Versorgungsroute darstellt. Die Ortschaft gehört administrativ zur Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) und ist Teil des Kantons Minbic. Bis ins Zentrum der gleichnamigen Kantonshauptstadt sind es von Jablat al-Hamrah aus etwa 30 Kilometer.

Bedingt durch seine Nähe zum Distrikt al-Bab geraten die Dörfer im ländlichen Umland regelmäßig ins Visier von Terroristen des von Ankara finanzierten Milizverbands „Syrische Nationalarmee” (SNA). Ein Großteil der Gegend befindet sich seit Februar 2017 unter türkischer Besatzung. Zuvor hatte die Türkei im August 2016 ihre Offensive „Schutzschild Euphrat“ gestartet. Zwar gab die Staatsführung in Ankara vor, die „Operation“ richte sich gegen die Präsenz der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Tatsächlich wollte die Türkei aber mit ihrem Eingreifen den Vormarsch der QSD gegen den IS, der sich bereits im Rückzug befand, zuvorkommen. So startete die Invasion von al-Bab unmittelbar nach der Befreiung von Minbic. Der Kanton gilt als mögliches Etappenziel einer weiteren Invasion des türkischen Staates in Rojava.