Luftlandeoperation gegen IS in Raqqa

Die QSD setzen ihre Operationen gegen Zellenstrukturen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in Syrien fort. Im Großraum von Raqqa sind vier mutmaßliche Dschihadisten im Rahmen zwei verschiedener Einsätze gefasst worden, ein weiterer wurde getötet.

Bei zwei Antiterroroperationen gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) sind im nordsyrischen Raqqa vier mutmaßliche IS-Mitglieder gefangengenommen worden, ein weiterer wurde getötet. Das teilte die Pressestelle der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Dienstag in einer Mitteilung mit. An den Einsätzen waren neben der QSD-Antiterroreinheit YAT auch die Lexoman-Parastin (CTG) – von der Patriotischen Union Kurdistans (YNK) gegründete Arbeitsgruppe für Terrorismusbekämpfung in der Kurdistan-Region Irak (KRI) und die internationale Anti-IS-Koalition beteiligt.

Der erste Einsatz fand den Angaben nach bereits am vergangenen Samstag in Al-Karama, einer Kleinstadt etwa zwanzig Kilometer östlich von Raqqa, statt. Ziel der Operation sei demnach eine Terrorzelle gewesen, die verdächtigt wird, in den Transfer von IS-Mitgliedern aus dem Auffang- und Internierungslager Hol in Gebiete in der türkischen Besatzungszone eingebunden zu sein. Neben Söldnern der Terrormiliz seien auch Familienangehörige aus dem Camp nahe Hesekê geschmuggelt und Städte wie Serêkaniyê und Girê Spî gebracht worden. Dies hätten Erkenntnisse des Militärgeheimdienstes der QSD ergeben. Einer der gesuchten Männer ergab sich freiwillig, der zweite wurde beim Versuch erschossen, sich der Festnahme zu entziehen.

Der zweite Einsatz in Raqqa wurde nach QSD-Angaben am Sonntag im Rahmen einer Luftlandeoperation durchgeführt. Wo genau der Lande-Einsatz mit Hubschraubern vollzogen wurde, geht aus der Erklärung nicht hervor. Die QSD teilten mit, dass sich das Manöver gegen eine IS-Zelle richtete, die in Attentate gegen militärische Kräfte und Beauftragte der Autonomieverwaltung verwickelt gewesen seien. „Die Operation führte zur Festnahme von drei Terroristen und zur Beschlagnahmung mehrerer Waffen und Ausrüstung“, heißt es.

Die nun ausgehobene Zelle soll nach QSD-Angaben unter anderem an der Planung des Anschlags auf einen Checkpoint der Sicherheitsbehörde Asayîş in Hesekê beteiligt gewesen sein. Ende März hatten zwei Selbstmordattentäter versucht, sich – als Kämpfer der QSD getarnt – Zutritt zu einer strategisch wichtigen Kontrollstelle der Asayîş zu verschaffen. Sie waren erschossen worden, bevor sie sich in die Luft sprengen konnten.

IS immer noch aktiv

Der sogenannte IS hatte 2014 weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und dort ein „Kalifat“ ausgerufen. Trotz Zerschlagung des „islamischen Staats“ sind Schläferzellen weiterhin aktiv und verüben Anschläge. 2022 beanspruchte der IS etwa 280 Angriffe für sich allein in Syrien, ein Großteil der Attentate wurde in Regimegebieten verübt. Die Demokratischen Kräfte Syriens, deren Mitgliedsverbände als schlagkräftigste Gegner der Miliz gelten, führen regelmäßig Sicherheitsoperationen im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien durch.