In der Metropole Hesekê in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sind zwei mutmaßliche Selbstmordattentäter erschossen worden. Die Angreifer, die einer Schläferzelle der Terrororganisation „Islamischer Staat“ angehört haben sollen, wollten offenbar Angehörige der Asayîş töten. Das teilte ein Sprecher der Sicherheitsbehörde der Autonomen Administration (AANES) zu dem Vorfall mit.
Demnach hätten die beiden Männer am Freitagnachmittag versucht, sich als Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) getarnt Zutritt zu einem Kontrollpunkt im Stadtbezirk Newşe (al-Nashwa) zu verschaffen. „Da sofort erkannt wurde, dass es sich bei diesen Personen nicht um QSD-Angehörige handelte, versuchten sie das Feuer auf unsere Kräfte zu eröffnen. Unsere diensthabenden Mitglieder reagierten umgehend. Im Zuge eines wenige Minuten andauernden Gefechts wurden beide Attentäter getötet, bevor sie sich in die Luft sprengen konnten“, so der Sprecher.
„Terroristen waren gut ausgerüstet“
Die Selbstmordattentäter waren „gut ausgerüstet“, erklärte der Asayîş-Sprecher weiter. Die Behörde konnte laut Angaben zwei Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow, 20 Magazine, acht Handgranaten und zwei Sprengstoffgürtel sicherstellen. Die Ermittlungen bezüglich des vereitelten Anschlags wurden von der Generalkommandantur der Asayîş übernommen und sind bereits im Gange.
Parallelen zum Anschlag in Raqqa
Der versuchte Anschlag in Hesekê weist Parallelen zum Angriff auf das Hauptquartier der Asayîş in Raqqa auf. Ende Dezember hatte eine mit Maschinengewehren bewaffnete IS-Zelle – ebenfalls getarnt mit vermeintlichen Militäruniformen der QSD – einen Kontrollpunkt am Eingang des Geländes überrannt. Dabei waren sechs Wachleute und Kämpfer der Sicherheitsstrukturen Nord- und Ostsyriens ums Leben gekommen. Die QSD und Asayîş reagierten auf den Anschlag mit einer von Koalitionstruppen unterstützten Vergeltungsoffensive gegen den IS. Dabei waren 127 mutmaßliche Islamisten und Unterstützer festgenommen worden.