IS-Angriff auf Asayîş-Hauptquartier in Raqqa

IS-Dschihadisten haben an einem Kontrollpunkt vor dem Asayîş-Hauptquartier in Raqqa das Feuer auf Sicherheitskräfte eröffnet, mehrere Angehörige sollen verletzt sein. Zwei mutmaßliche Terroristen wurden erschossen.

In der nordsyrischen Stadt Raqqa ist das Hauptquartier der Sicherheitskräfte der Autonomieverwaltung (Asayîş) angegriffen worden. Eine mit Maschinengewehren bewaffnete Gruppe an Personen eröffnete am Montagvormittag an einem Kontrollpunkt vor dem Hauptquartier im westlich gelegenen Stadtteil Al-Dariya das Feuer auf Sicherheitskräfte. Diese reagierten umgehend auf den versuchten Ansturm, zwei Angreifer wurden erschossen.

Mindestens fünf Asayîş-Angehörige sollen bei dem Angriff verletzt worden und in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein, heißt es nach noch unbestätigten Angaben. Drei von ihnen sind offenbar in einem kritischen Zustand. Inzwischen wurde von der Asayîş eine umfassende Operation eingeleitet, die Hauptstraße ist abgeriegelt. Die Suche nach den Angreifern läuft. Anwohnende wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten.

Die Asayîş vermuten, dass die Angreifer einer Zelle der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angehören. Eine offizielle Erklärung zu dem Vorfall will die Behörde in den nächsten Stunden abgegeben. Bisher bekannt ist jedenfalls, dass einer der beiden Getöteten einen Sprengstoffgürtel getragen hat. Durch die Erschießung des Mannes ist Raqqa offenbar einem sehr viel schwereren Anschlag entgangen.

Asayîş patrouilliert auf der Hauptstraße in Al-Dariya | Foto: ANHA

Besonders brisant: In der Nähe des Hauptquartiers der Asayîş befindet sich ein Gefängnis. In dem Haftzentrum werden zahlreiche IS-Dschihadisten festgehalten, die von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) im Verlauf der Anti-IS-Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ gefangengenommen worden waren. Unter ihnen befinden sich auch hochrangige Mitglieder und ehemalige Kommandeure der Terrormiliz.

Parallel zu türkischen Angriffen: IS steigert Aktivitäten

Mit dem Beginn der neuen Angriffswelle der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien am 19. November hat auch der sogenannte IS seine Aktivitäten in der Region ausgeweitet. Durch intensive Antiterroroperationen konnten die Sicherheitskräfte jedoch eine Vielzahl von IS-Zellen ausheben und zerschlagen.