Unter großer Anteilnahme ist Mansour Karimian aus Rojava verabschiedet worden. In einer Prozession wurde der Sarg mit dem Leichnam des Filmkünstlers am Samstag von Dêrik aus bis zum innerkurdischen Grenzübergang Sêmalka - Pêşxabûr gebracht. Entlang der Straße, die der Trauerzug bis in die Ortschaft passierte, standen Menschen dicht an dicht und spendeten ihm Applaus, viele riefen „Şehîd Namirin“ (Die Gefallenen sind unsterblich). Für Sonntag ist eine Trauerfeier in der südkurdischen Metropole Silêmanî geplant. Im Anschluss daran wird Karimian nach Ostkurdistan überführt und beigesetzt.
Mansour Karimian war Kinematograf und stammte gebürtig aus Sine (Sanandadsch). Er lebte aufgrund der Repression des iranischen Regimes in Rojava und wirkte in allen vier Teilen Kurdistans an Filmprojekten mit, darunter an den Spielfilmen Dema Dirîreşkan (Blackberry Season) und Kobanê, der Dokumentation Briefe aus Şengal sowie an der Serie Evîna Kurd. Kurz vor Heiligabend wurde er bei einem Luftangriff des türkischen Staates in der Nähe von Dêrik ermordet.
Mansour Karimian © Şêro Hindê
Hunderte Menschen begleiteten den Trauerzug mit dem Sarg Karimians, darunter Mitglieder der Kulturbewegungen TEV-ÇAND und Hilala Zêrîn sowie Angehörige des Gefallenenrates der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES). Einige Menschen sprachen bewegende Worte zum Abschied des Künstlers. Hezne Temê von der Initiative der Gefallenenangehörigen in Girkê Legê würdigte Mansour Karimian als großartigen Filmemacher, der mit Leidenschaft, Moral und Überzeugung dafür eingetreten sei, der Welt die revolutionäre Realität der Völker Nord- und Ostsyriens zu vermitteln.