Kampagne gegen Kinderarbeit in Nord- und Ostsyrien

Das Kinderschutzbüro der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat eine Kampagne gegen Kinderarbeit ins Leben gerufen.

Das Kinderschutzbüro der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat gemeinsam mit dem Komitee für soziale Fürsorge eine Kampagne gegen Kinderarbeit gestartet. Die Kampagne „Kinderschutz ist unsere Pflicht“ setzt sich dafür ein, dass Kinder in Freiheit, Sicherheit und mit Bildung aufwachsen und Kinderarbeit abgeschafft wird. „Kinderarbeit beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte“, erklärt Khaled Jaber, Ko-Vorsitzender des Kinderschutzbüros für Hesekê. „Mit dieser Kampagne wollen wir das Bewusstsein der Gesellschaft für die Rechte von Kindern schärfen. Um die eklatante Verletzung elementarster Menschenrechte zu überwinden, müssen wir große Aufmerksamkeit und öffentliches Bewusstsein für dieses Thema schaffen. Insbesondere bei den verantwortlich Handelnden in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.”

Nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) gibt es 160 Millionen Kinder, die arbeiten. Damit ist jedes zehnte Kind weltweit von Kinderarbeit betroffen. Wie viele Kinder im nordostsyrischen Autonomiegebiet arbeiten müssen, darüber liegen keine gesicherten Zahlen vor. Doch Kriege und bewaffnete Konflikte sind ein wesentlicher Faktor im Teufelskreis der Kinderarbeit.

Das zweisprachige Informationsmaterial wird in Betrieben ausgelegt

Der Startschuss der Kampagne gegen Kinderarbeit in Nord- und Ostsyrien fiel in Hesekê sowie in zahlreichen Städten und Gemeinden im Kanton Şehba, darunter Fafîn, Ehdas, Ehres und Tel Rifat. Derzeit laufen breit angelegte Flyer- und Plakatierungsaktionen zur Sensibilisierung, vor allem in den Industrie- und Gewerbegebieten sowie in den Innenstädten. Auf Plakaten, die im Stadtgebiet aufgehanden werden, stehen Forderungen wie „Nein zur Ausbeutung von Kindern! Kümmern wir uns um ihre Bildung, denn sie sind unsere Zukunft. Stoppt Kinderarbeit!“

Persönliche Gespräche

Darüber hinaus finden persönliche Gespräche in Betrieben statt, um auch das Bewusstsein für die Gefahren der Kinderarbeit zu schärfen. „An den Kindern geht die schwere körperliche und gefährliche Arbeit nicht spurlos vorüber“, sagt Rustam Youssef vom Komitee für Sozialfürsorge. Sie habe weitreichende Folgen, nicht nur körperliche, sondern auch und psychische. Für das Kind sein bleibe gar keine Zeit. „Diese für Kinder ungerechte Situation müssen wir so schnell wie möglich überwinden.“

Aktivistinnen und Aktivisten führen Gespräche mit Gewerbetreibenden

Nächster Schritt: Seminare, Kundgebungen, Demos

Als nächster Schritt sind Informationsveranstaltungen, Kundgebungen und andere öffentliche Aktionen geplant, um gegen Kinderarbeit vorzugehen. Nach dem Gesellschaftsvertrag von Nord- und Ostsyrien ist Kinderarbeit im Autonomiegebiet grundsätzlich verboten. Und doch gibt es sie noch in vielen Bereichen. Das will das Kinderschutzbüro ändern.