Jugendaktivist Mesûd Ibrahîm in Kobanê beigesetzt

In Kobanê haben tausende Menschen Abschied von dem Jugendaktivisten Mesûd Ibrahîm genommen, der an seinen Verletzungen durch einen türkischen Luftangriff gestorben ist. Auch ein QSD-Kämpfer, der einem tödlichen Herzinfarkt erlag, wurde beigesetzt.

Unter großer Anteilnahme ist Mesûd Ibrahîm in Kobanê beerdigt worden. Viele Menschen begleiteten den Sarg des Aktivisten der Jugendbewegung Nord- und Ostsyriens, der in der Nacht zu Sonntag an seinen Verletzungen durch den türkischen Drohnenangriff vom 25. Dezember gestorben ist, in einer Prozession auf den Friedhof „Şehîd Dîcle”. Dort fand auch die Gedenkzeremonie für den kurdischen Aktivisten statt, der 1992 im südlich von Kobanê gelegenen Dorf Ziravkê geboren wurde und bei der Jugendbewegung unter dem Namen Behdînan Kobanê bekannt war. Zeitgleich beigesetzt wurde mit Rêber Temo auch ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Dieser erlag vor wenigen Tagen einem tödlichen Herzinfarkt.

Die Trauerzeremonie wurde mit einer Schweigeminute eröffnet. Daran anschließend ergriff Xunav Xelîl, Ko-Vorsitzender des Komitees für Jugend und Sport, das erste Wort. Der Politiker gedachte den fünf anderen Aktivistinnen und Aktivisten, die durch den Luftangriff auf ihr Gebäude ums Leben gekommen sind, und erklärte: „Es handelte sich um einen gezielten Anschlag. Denn eine organisierte Jugend ist der dynamischste Teil einer Gesellschaft. Sie ist ihre Kraft, ihr Hirn und ihre Zukunft. Aufgrund dieser bedeutenden Rolle und ihres Potenzials für soziale Innovation steht die Jugend im Zentrum der Aggression.“

Auf einem Transparent sind die Fotos aller sechs getöteten Aktivist:innen abgebildet

Ehmed Şêxo vom Exekutivrat der kurdischen Partei PYD sagte, der türkische Staat verfolge in den Autonomiegebieten Nord- und Ostsyriens eine Politik der „Vernichtung revolutionärer Errungenschaften“, die mit dem „Blut der Gefallenen“ erreicht wurden. „Wir sind uns bewusst darüber, dass der Widerstand der Völker von Rojava nicht nur durch Zermürbungsangriffe, sondern auch unter Zuhilfenahme von Agenten und Verrätern gebrochen werden soll. Um diese Vernichtungspläne zu vereiteln, gilt es, den Widerstand auszuweiten. Denn nur kämpfend können wir gewinnen.“

Trauernde tragen den Sarg von Rêber Temo zum Friedhof

Nach den Reden wurden die Gefallenenurkunden verlesen und den Hinterbliebenen von Mesûd Ibrahîm und Rêber Temo ausgehändigt. Unter der Parole „Şehîd namirin“ (Gefallene sind unsterblich) wurden die Särge in die Erde gelassen.