Jugendbewegung kündigt Vergeltung für Drohnenangriff an

Nach dem tödlichen Drohnenangriff auf Aktivist:innen in Kobanê haben die Revolutionäre Jugendbewegung und der Verband junger Frauen Vergeltung angekündigt. In Nordostsyrien haben weitere Proteste stattgefunden.

Während über Kobanê weiterhin türkische Drohnen kreisen und die Trauer um die fünf am vergangenen Samstag bei einem gezielten Drohnenangriff getöteten Jugendaktivist:innen Nûjiyan Ocalan, Viyan Kobanê, Rojîn Ehmed Îsa, Mirhef Xelîl Îbrahîm und Welid Mihemmed Menle andauert, haben in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien erneut Proteste stattgefunden.

Die Revolutionäre Jugendbewegung und der Verband junger Frauen haben Vergeltung für den Tod ihrer Mitglieder angekündigt. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung zu dem tödlichen Drohnenangriff wurde darauf hingewiesen, dass der türkische Staat alle Mittel zur Eliminierung der Jugendbewegung mobilisiert hat: „Zuletzt wurden die Familie eines unserer Mitglieder und unsere Mitglieder während einer Aktivität in Kobanê aus der Luft angegriffen, fünf unserer Freundinnen und Freunde sind dabei gefallen. Als revolutionäre Jugendbewegung und Verband junger Frauen sind wir nicht das erste Mal mit derartigen Angriffen konfrontiert. Die Angriffe sind im Rahmen eines Konzepts gestartet worden und werden in diesem Moment fortgesetzt. Wir reagieren darauf in organisierter Form mit einer entschlossenen Haltung und weiteren Aktivitäten. Alle Faschisten, Besatzer, Verräter und Kollaborateure sollen wissen, dass auf alle Angriffe Rache folgen wird. Wir versprechen Viyan Kobanê, Nûjiyan Ocalan, Rojîn, Welîd und Merhef, dass wir Vergeltung üben werden.“

Demonstration der revolutionären Jugendbewegung in Minbic (Foto: ANHA)

In Minbic demonstrierten Mitglieder der Revolutionären Jugendbewegung und des Verbands junger Frauen mit Bildern ihrer getöteten Kampfgefährt:innen und einem Transparent mit der Aufschrift „Wir wissen, wer euch getötet hat – wir versprechen euch Rache!“. Der Jugendvertreter Heci Mistefa sagte in einer Rede: „Kobanê liegt auf syrischem Territorium und stellt für niemanden eine Bedrohung dar. Der türkische Staat verletzt mit seinen Angriffen das Völkerrecht und die universellen Menschenrechte.“ Die Jugendbewegung sei angegriffen worden, weil sie als dynamischster Teil der Gesellschaft die Revolution repräsentiere.

Kundgebung in Hol (Foto: ANHA)

In der Kleinstadt Hol erklärten Jugendaktivist:innen, dass sie sich von derartigen Angriffen nicht vom Kampf gegen die türkische Besatzung abhalten lassen. Hesûn Ewad wies als Vertreter der Revolutionären Jugendbewegung darauf hin, dass Kobanê durch den Sieg über den IS weltweit zum Symbol des erfolgreichen Widerstands geworden ist. Die türkische Staatsführung habe sich Kobanê gegenüber immer feindselig verhalten: „Wir verurteilen die Angriffe der türkischen Besatzungsmacht und die Ermordung unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten in Nordostsyrien. Wir sind dazu bereit, unser Leben für unser demokratisches Projekt aufs Spiel zu setzen und unser Land und Volk zu verteidigen. Bis unsere Region von der türkischen Besatzung und den Dschihadisten befreit ist, werden wir weiterkämpfen.“