Nach Drohnenangriff: Wütende Proteste in Nord- und Ostsyrien

Nach dem jüngsten Drohnenangriff der türkischen Armee in Kobanê mit zwei Toten und sieben Verletzten hat es in Nord- und Ostsyrien wütende Proteste gegeben.

Nach dem tödlichen Drohnenangriff der Türkei in Kobanê entlädt sich die Wut der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens auf der Straße. In zahlreichen Städten im Autonomiegebiet, darunter in Qamişlo, Hesekê, Dirbêsiyê, Til Temir und Dêrik, fanden Proteste gegen die türkische Aggression statt. Gefordert wurde die umgehende Schließung des Luftraums über Nord- und Ostsyrien und eine eindeutige Positionierung der sogenannten Garantiemächte gegen türkische Verbrechen.

Bei dem Drohnenangriff auf ein Haus im östlich gelegenen Bezirk Şehîd Peyman waren am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen, sieben weitere wurden teils schwer verletzt. In Qamişlo wurde aus diesem Anlass eine Demonstration organisiert. Tausende Menschen beteiligten sich an dem Protest und liefen unter Parolen hinter einem Fronttransparent mit dem Schriftzug „Gegen Mord und Vertreibung werden wir mit allen Elementen der Gesellschaft Widerstand leisten“ bis zum Sitz der Vereinten Nationen (UN).

An der Spitze der Demonstration protestierten Frauen

Dort angekommen hielt die Politikerin Dilşa Şawiş vom Lokalverband der PYD eine Ansprache, in der sie die UN aufforderte, sich gegen die Kriegsverbrechen des türkischen Staates in Nordostsyrien zu positionieren. „Gleichzeitig müssen die Vereinten Nationen gewährleisten, dass die im Oktober 2019 zwischen Russland, den USA und der Türkei vereinbarten Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen eingehalten werden. Die andauernde Aggression von Seiten des türkischen Staates zeigt, dass dieser das Völkerrecht nicht respektiert und gewillt ist, die Stabilität in der Region dauerhaft zu gefährden. Auch von der internationalen Gemeinschaft erwarten wir, Haltung zu zeigen. Die Türkei verübt Kriegsverbrechen, Massentötungen und unrechtmäßige Angriffe in Nord- und Ostsyrien. Die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft ist es, dies zu verhindern.“