Jugendaktivistin Nûjiyan Ocalan in Şehba beerdigt

Nûjiyan Ocalan ist auf dem Gefallenenfriedhof in Şehba beerdigt worden. Die junge Frau war eine der fünf Aktivist:innen, die am Samstag bei einem gezielten Drohnenangriff auf die Jugendbewegung in Kobanê ums Leben gekommen sind.

Nûjiyan Ocalan ist in Şehba beerdigt worden. Die Jugendaktivistin war eines der fünf Todesopfer bei dem türkischen Drohnenangriff am 25. Dezember in Kobanê. Sie stammte aus Efrîn, ihre Familie lebt seit der türkischen Besatzung im Kanton Şehba.

Der Sarg wurde von Tausenden Menschen aus dem Avrîn-Krankenhaus auf den Gefallenenfriedhof in Ehras begleitet. Dort hielt Menal Şêxo vom Rat der Gefallenenfamilien nach einer Gedenkminute eine Ansprache, in der sie den Angehörigen ihr Beileid aussprach und sagte: „Die türkischen Besatzer wollen unseren Widerstand mit allen Mitteln brechen. Die Bevölkerung von Efrîn wird weiterhin angegriffen. Die internationale Öffentlichkeit macht sich dabei mitschuldig. Wir fordern Gerechtigkeit und den Abzug der türkischen Besatzungstruppen aus Syrien.“

Im Anschluss wurde die Gefallenenurkunde verlesen und der Familie von Nûjiyan Ocalan überreicht. Während der Beisetzung riefen die Anwesenden: „Die Gefallenen sind unsterblich!“.

Gezielter Angriff auf die Jugendbewegung

Der Drohnenangriff am vergangenen Samstag richtete sich gezielt gegen die Revolutionäre Jugend- und Frauenbewegung in Nordostsyrien. Neben Nûjiyan Ocalan sind Viyan Kobanê, Rojîn Ehmed Îsa, Mirhef Xelîl Îbrahîm und Welid Mihemmed Menle ums Leben gekommen. Vier weitere Menschen erlitten Verletzungen.

Die Revolutionäre Jugendbewegung und der Verband junger Frauen haben Vergeltung für den Tod ihrer Mitglieder angekündigt. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung zu dem tödlichen Drohnenangriff wurde darauf hingewiesen, dass der türkische Staat alle Mittel zur Eliminierung der Jugendbewegung mobilisiert hat: „Zuletzt wurden die Familie eines unserer Mitglieder und unsere Mitglieder während einer Aktivität in Kobanê aus der Luft angegriffen, fünf unserer Freundinnen und Freunde sind dabei gefallen. Als revolutionäre Jugendbewegung und Verband junger Frauen sind wir nicht das erste Mal mit derartigen Angriffen konfrontiert. Die Angriffe sind im Rahmen eines Konzepts gestartet worden und werden in diesem Moment fortgesetzt. Wir reagieren darauf in organisierter Form mit einer entschlossenen Haltung und weiteren Aktivitäten. Alle Faschisten, Besatzer, Verräter und Kollaborateure sollen wissen, dass auf alle Angriffe Rache folgen wird. Wir versprechen Viyan Kobanê, Nûjiyan Ocalan, Rojîn, Welîd und Merhef, dass wir Vergeltung üben werden.“