Die Sicherheitsoperation im Auffang- und Internierungslager Hol bei Hesekê in Nordostsyrien gegen Zellenstrukturen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) dauert weiter an. Wie die Kräfte der inneren Sicherheit (Asayîş) mitteilen, ist bei der Durchsuchung des Camps ein mutmaßliches IS-Mitglied in Frauenkleidung gefasst worden. In der Nähe des Zugriffsort wurde zudem ein AK-47 sichergestellt.
Bei dem am 25. August gestarteten Einsatz in Camp Hol handelt es sich um die zweite Phase der „Humanitären Sicherheitsoperation“, die im Frühjahr des vergangenen Jahres unter dem Eindruck terroristischer Anschläge gegen Bewohnerinnen und Bewohner, humanitäre Hilfsorganisationen und Sicherheitskräfte eingeleitet worden war. Die Operation wird von der Asayîş-Kommandantur koordiniert, Verbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), darunter die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ), unterstützen den Einsatz. Bisher sind über 150 mutmaßliche IS-Mitglieder festgenommen worden, darunter auch Dutzende Frauen.
YPJ befreien gefangene Frauen
Nachdem am vergangenen Freitag bei der Operation eine 2014 vom IS aus ihrem Dorf Koço in Şengal verschleppte Ezidin in Camp Hol befreit werden konnte, wurden am Montag vier weitere angekettete Frauen gefunden. Drei dieser Frauen konnten im Rahmen eines Spezialeinsatzes der YPJ im Abschnitt „Muhadschirat“, wo Familien von ausländischen Dschihadisten interniert sind, befreit werden. Entdeckt wurden sie in einem Zelt, das offenbar als Folterzentrum genutzt wurde. Die Körper der Frauen im Alter von 20, 22 und 23 Jahren wiesen Folterspuren auf. Die vierte Frau wurde im Bereich für Angehörige von syrischen IS-Söldnern in einer Folterkammer des IS gefunden. Sie soll ebenfalls gefesselt gewesen sein. Ihre Verletzungen deuteten auf massive Folter hin.