„IS-Emir“ in Deir ez-Zor festgenommen

Im Osten von Syrien ist ein „IS-Emir“ bei einer QSD-Operation gefangengenommen worden. Der Dschihadist soll zuständig für die Finanzen der Zellenstrukturen der Terrormiliz sein.

Im Großraum Deir ez-Zor wird den dritten Tag in Folge die Offensive der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen Zellenstrukturen der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) fortgesetzt. Ein „IS-Emir“, der verdächtigt wird, Finanzverantwortlicher der IS-Zellen im syrisch-irakischen Grenzgebiet zu sein, wurde in der Kleinstadt Al-Shheell festgenommen. Damit hat sich die Zahl der festgesetzten Terrorverdächtigen seit Beginn der zweiten Etappe der Großoperation am vergangenen Freitag auf 28 erhöht.

An der Offensive beteiligen sich mehrere tausend Kämpferinnen und Kämpfer der verschiedenen QSD-Komponenten, neben YPG/YPJ-Mitgliedern auch Angehörige des Militärrats von Deir ez-Zor und die Sicherheitskräfte Asayîş. Nach Angaben des QSD-Kommandanten Sason Tolhildan konzentriert sich die Operation aktuell auf Gebiete an der Grenze zu den syrischen Regimegebieten. Zuletzt fanden mehrere Durchsuchungen in Al-Busayrah, Diban und Al-Shheell statt.

Video: YPG-Pressezentrum

Offensive gegen IS-Zellen auf Wunsch von Bevölkerung

Der sogenannte IS wird trotz der Zerschlagung seiner Territorialherrschaft seit der im vergangenen Oktober begonnenen türkischen Invasion in Nord- und Ostsyrien immer stärker. Auch den Kampf gegen die Corona-Pandemie nutzt der IS aus, um sich neu aufzustellen. Dschihadisten, denen im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ die Flucht in die Wüste im syrisch-irakischen Grenzgebiet gelungen war, konnten sich weitestgehend unbehelligt reorganisieren. Seitdem kommt es in der Region immer häufiger zu Anschlägen von IS-Zellen.

Im Irak sind vor allem Orte in Salahaddin, Diyala, Ninawa und Kerkûk (Kirkuk) von IS-Angriffen betroffen. In Syrien häufen sich Attentate insbesondere in Deir ez-Zor. Vor diesem Hintergrund hatte die Zivilbevölkerung Ostsyriens die QSD aufgefordert, effektiv gegen IS-Zellen in der Region vorzugehen. Auch religiöse Führungspersönlichkeiten und Stammesvertreter*innen richteten einen Appell an die QSD, den Kampf gegen den Terror wieder auszuweiten.