In Hajin kehrt das Leben zurück

Die Stadt war eine der letzten Bastionen des IS in Syrien. Seit der Befreiung von Hajin durch die Demokratischen Kräfte Syriens werden die Wiederaufbauarbeiten ohne Pause fortgesetzt.

Bereits kurz nach der Befreiung von Hajin hat die neue Stadtverwaltung ihre Arbeiten aufgenommen. Seit dem 1. April arbeitet die selbstorganisierte Verwaltung ohne Pause, um das Leben in dem Ortszentrum sowie den 34 angebundenen Dörfern wieder aufzubauen.

Eines der ersten Aufgaben der Verwaltung bestand darin, die sichtbaren Kriegstrümmer zu beseitigen. Rund sechs Tonnen Schutt wurden bereits aus den bewohnten Gebieten transportiert. Zu dieser Arbeit gehört auch das mühsame Entfernen von Minen- und Sprengfallen, die vom IS in der Region hinterlassen worden sind. Nur so ist es möglich, dass die Verbindungswege zwischen den Ortschaften wieder befahrbar sind.

Eine weitere vorrangige Aufgabe der Stadtverwaltung war es Bäckereien zu eröffnen. Mittlerweile gibt es fünf brotproduzierende Bäcker in der Region. Immer mehr Menschen können dank dieser Arbeiten aus den Camps wieder in ihre Heimatorte zurückkehren. Die Stadtverwaltung hilft diesen Menschen dabei, ihre Häuser zu reparieren und wieder bewohnbar zu machen. Auch die Wasserleitungen wurden von der Stadtverwaltung repariert. Die Bevölkerung hat somit wieder Zugang zu Trinkwasser in ihren Häusern und Wohnungen. Fortgesetzt werden die Arbeiten zur Wiedererrichtung des Abwassersystems.

Der vielleicht bedeutsamste Schritt zur Rückkehr in ein normales Leben ist die Wiedereröffnung der Schulen für die Kinder. Unter der Herrschaft des IS hatten diese nämlich keine Möglichkeit, den normalen Schulunterricht zu besuchen. Das an den Zivilrat von Raqqa angebundene Bildungskomitee hat nun in der Region zehn Schulen und neun Bildungszentren eröffnet. 323 Leher*innen arbeiten derzeit ehrenamtlich in diesen Schulen und betreuen 9.200 Schülerinnen und Schüler.