Idlib: Syrische Truppen steuern auf M4 zu

Die syrische Armee hat weitere Gebiete in Idlib erobert und steuert auf die Verbindungsstraße M4 zu. Die russische Luftwaffe hat erneut türkische Beobachtungsposten in der Region bombardiert.

Nachdem das syrische Regime mit russischer und iranischer Unterstützung die Kontrolle über die Verkehrsverbindung M5 zwischen Aleppo und Damaskus gewonnen hat, wendet es sich jetzt südlich von Idlib der M4 zu, die Aleppo mit Latakia verbindet.

Die türkische Armee hat unterdessen im Süden von Idlib vier neue Militärposten errichtet. Außerdem ist eine aus etwa 50 Fahrzeugen bestehende türkische Militärkolonne in das Gebiet Jabal az-Zawiyah eingefahren.

Türkische Kampffluge haben vergangene Nacht Luftangriffe geflogen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) sind bei der Bombardierung der Region Kansafra fünf Soldaten der türkischen Armee getötet worden.

Nach den russischen Luftschlägen haben die türkische Armee und ihre Milizen syrische Militärstellungen in Nayrab unter Artilleriebeschuss gesetzt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat unterdessen weitere Gespräche über Idlib zwischen Russland und der Türkei angekündigt. Diese seien in Vorbereitung. Weiter erklärte Lawrow, dass die Angriffe auf Terroristen in Idlib keine Überraschung sein könnten. Bei den zwischen der Türkei und Russland geschlossenen Abkommen sei nicht festgelegt worden, dass kein Gegenangriff stattfinden werde, wenn „die Terroristen“ sich in Bewegung setzten: „Aus diesem Grund liegt hier nichts Unerwartetes vor. Ich bin mir sicher, dass die türkischen Militärs vor Ort das gesehen und begriffen haben.“ Lawrow hielt fest, dass von den türkischen „Beobachtungsposten“ aus Angriffe auf syrische und russische Kräfte durchgeführt worden seien.

Russia Today hat Aufnahmen der türkischen Truppentransporte nach Idlib veröffentlicht, die offenbar von russischen Aufklärungsdrohnen stammen.