Fünf Schwerverletzte bei Explosion in Ehras

Im Kanton Efrîn-Şehba sind fünf Menschen bei einer Minenexplosion schwer verletzt worden, darunter ein zweijähriges Kind. Die Detonation wurde vermutlich durch einen vom IS zurückgelassenen Sprengsatz ausgelöst.

Jüngstes Opfer zwei Jahre alt

Bei einer Minenexplosion im Kanton Efrîn-Şehba sind fünf Menschen schwer verletzt worden. Bei den Opfern, die derselben Familie angehören, handelt es sich nach Angaben von Sicherheitskräften um vier Erwachsene im Alter zwischen 20 und 50 Jahren sowie ein zweijähriges Kind. Sie erlitten unterschiedlich schwere Verletzungen und werden im selbstverwalteten Krankenhaus Avrîn behandelt. Ihr Zustand sei kritisch, heißt es laut Angaben aus der Klinik.

Die Detonation des mutmaßlich von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zurückgelassenen Sprengsatzes ereignete sich am Freitag im Ort Til Qerah, der im Kreis Ehras südlich der Stadt Tel Rifat liegt. Die Gegend beherbergt eine Reihe von Flüchtlingslagern, die von der nordostsyrischen Autonomieverwaltung für Vertriebene aus Efrîn eingerichtet worden waren. Auch bei den Verletzten der Explosion handelt es sich um frühere Bewohnende der seit 2018 von der Türkei und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen besetzten Region.

Minenverseuchtes Şehba

In der Şehba-Region kommt es häufig zu Explosionen, die mit einer hohen Mortalitätsrate einhergehen. Das wüstenähnliche Niemandsland ist in hohem Maße von Dschihadisten mit Minen und Sprengfallen belastet worden. Nicht selten handelt es sich bei den Opfern um Kinder und Jugendliche. Ein großer Teil der östlich von Efrîn gelegenen Region, die von der Außenwelt abgeschnitten, da das Umland von Syrien, der Türkei und protürkischen Milizen kontrolliert wird, stand zwischen 2013 und 2015 unter IS-Besetzung. Besonders dramatisch wurde die Situation 2018, als Hunderttausende Menschen aus Efrîn vor der Türkei nach Şehba flüchteten.

Aufräumarbeiten werden durch türkische Angriffe erschwert

Seit der Befreiung von Şehba durch die YPG/YPJ konnte das Landwirtschafts-Komitee der Selbstverwaltung zwar große Gebiete, vor allem Wohn- und Nutzfläche, von den IS-Hinterlassenschaften säubern und zur Nutzung freigeben. Weitere Minenräumprojekte werden jedoch durch fortgesetzte Angriffe der türkischen Besatzungstruppen erschwert.