Feuerpause in Qamişlo verlängert

Die am Freitag in Qamişlo ausgerufene Waffenruhe ist bis Sonntagvormittag verlängert worden.

Die am Freitag zwischen den Kräften der inneren Sicherheit von Nordostsyrien (Asayîş) und der paramilitärischen Regimemiliz NDF (Difa al-Watani) in Qamişlo für die Stadtbezirke Tai und Hilko ausgehandelte Waffenruhe ist verlängert worden. Die Feuerpause soll vorerst bis Sonntagvormittag um 10 Uhr wirken.

Wie es aus militärischen Kreisen heißt, kam die Waffenruhe auf Vermittlung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) zustande. An dem Treffen beteiligten sich die Kommandantur der inneren Sicherheit, Vertreter des syrischen Regimes in Damaskus und die russische Militärpolizei.

Eine erste Feuerpause für Qamişlo war bereits am Freitag vereinbart worden. Die selbstverwalteten Sicherheitskräfte gaben daraufhin Anweisung an alle Einheiten, sich an die Waffenruhe zu halten. Nur kurze Zeit später kam es erneut zu einem Angriff der NDF im Stadtteil Hilko im Süden der Stadt. Die Sicherheitskräfte entgegneten den Angriff nicht, die Nacht verlief überwiegend ruhig.

Das US-Pentagon bot am Freitag Unterstützung zur Beseitigung des Konflikts an. „Wir sind bereit alles zu tun, um zur Deeskalation dieser Zusammenstöße beizutragen und unseren Partnern der SDF (QSD, Anm. d. Red.) zu helfen“, sagte Kenneth McKenzie, Kommandeur des US-Zentralkommandos im Pentagon (CENTCOM), in Washington.

Gezielte Angriffe auf Zivilisten

Die Kämpfe in Qamişlo waren am Dienstagabend ausgebrochen, nachdem Difa al-Watani einen Checkpoint der Selbstverwaltung angegriffen hatte und dabei ein Angehöriger der Sicherheitskräfte getötet wurde. Am Donnerstag sind dann zwei Jungen im Alter von zehn und vierzehn Jahren von Scharfschützen der Miliz schwer verletzt worden. Der jüngere der beiden erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Später am Tag wurden bei einem NDF-Angriff auf zwei Wohnhäuser zwei Männer im Alter von 30 und 33 Jahren verletzt und von einem Team des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd) ins Krankenhaus gebracht. Am Abend wurde ein Stammesführer nach einem Deeskalationsgespräch von der Miliz vor seinem Haus erschossen. Gestern starb ein Kämpfer der Selbstverteidigungskräfte Rojavas bei Gefechten in Tai.