In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) wird zum sechsten Mal ein Folklorefestival ausgerichtet. An dem Wettbewerb, das in diesem Jahr in der Stadt Rimêlan ausgetragen wird und am Samstag beginnt, werden einundzwanzig Tanzgruppen der verschiedenen Gemeinschaften in der Region teilnehmen und das vielfältige Bevölkerungsmosaik auf die Bühne tragen. Veranstaltet wird das viertägige Spektakel vom Kulturkomitee der Selbstverwaltung, der Frauenkulturbewegung Hîlala Zêrîn und der kurdischen Kulturbewegung TEV-ÇAND.
Angemeldet für das Festival sind Formationen der kurdischen, arabischen, armenischen, tscherkessischen, turkmenischen, assyrischen und aramäischen Gemeinschaften, die Tänze und Klänge aus ganz Nord- und Ostsyrien vorführen werden, teilte Evîn Bilal vom Veranstaltungskomitee mit. Auch Musikbands sollen auftreten. Das Ziel der Veranstaltung ist es, junge Tanz- und Musikinteressierte zu fördern und die reiche Kultur Nord- und Ostsyriens sichtbar zu machen. Bewertet werden die Gruppen von einer Jury, die unter anderem die Trachten, die Musik, den Tanz, die Mimik, die Gestik, die Fantasie, den Bühnenaufbau und die Choreographie beurteilt.
Evîn Bilal
Erstmals wurde das nach der gefallenen Guerillakämpferin Ronahî Bawer benannte Folklorefestival 2015 ausgerichtet. Zwischen 2019 und 2022 musste der Wettbewerb kriegsbedingt dreimal ausfallen, die letzte Ausgabe fand 2021 in Hesekê statt. „Wir hoffen, dass wir die Veranstaltung in Zukunft wieder ohne Unterbrechungen oder Einschränkungen fortführen können“, sagt Bilal. Gewidmet werde das Festival allen Menschen, die in Rojhilat (Ostkurdistan) und Iran unter der Losung „Jin, Jiyan, Azadî“, die Grundlage, Leitidee und Maxime der kurdischen Befreiungsbewegung ist, um Gerechtigkeit für Jina Mahsa Amini und ein freies Leben kämpften. „Wir wollen ein Zeichen der Solidarität setzen. Govend ist schließlich nicht bloß ein Tanz, Govend ist Widerstand.“