Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldnertruppen greifen täglich Wohngebiete in Nordostsyrien an. Am Mittwochabend gegen 23 Uhr wurde erneut die Gemeinde Zirgan (Abu Rasen) mit Artilleriegeschossen bombardiert. Im Dorf al-Asediye wurden fünf Personen verletzt, darunter vier Minderjährige. Zahlreiche Wohnhäuser wurden beschädigt.
Bei den in Krankenhäuser in Dirbêsiyê in Hesekê eingelieferten Verletzten handelt es sich um Mehmûd El-Zahîr (42), Berai Mehmûd El-Zahîr (16), Nercês Mehmûd El-Zahîr (15), Şefaq Mehmûd El-Zahîr (9) und Înas Îsmaîl El-Xelef (17).
Einer der Verletzten im Krankenhaus
Auch die Umgebung der Stadt Ain Issa ist in den vergangenen Tagen wiederholt bombardiert worden. In Zirgan war am Montagabend ein Gebäude der Sicherheitskräfte (Asayîş) von einer türkischen Killerdrohne attackiert worden, drei Personen wurden verletzt. Am Sonntag wurde ein Mann aus dem Dorf Tel Al-Ward (auch Tall Elward), das etwa fünf Kilometer südlich von Zirgan liegt, bei einem Artillerieangriff verletzt. Einige Stunden später bombardierte eine türkische Drohne ein Fahrzeug des Militärrats der christlichen Suryoye (MFS) in Til Temir und verletzte zwei Insassen, darunter den Kommandanten Orom Maroge. Am Freitag vergangener Woche ist in Tirbespiyê ein Mitglied der Selbstverteidigungskräfte Erka Xweparastin bei einem türkischen Drohnenangriff ums Leben gekommen.
Strategische Position von Zirgan
Zirgan (ar. Abu Rasen) befindet sich etwa dreißig Kilometer östlich der bereits vollständig von der Türkei besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) und liegt am Rande einer Verbindungsstraße zwischen den strategischen Verkehrswegen 712 und M4. Bis in die Stadt Til Temir, die die Türkei nach Zirgan ebenfalls in ihre illegale Besatzungszone eingliedern will, sind es knapp 25 Kilometer. Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer Söldner auf die Region stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei im Oktober 2019 vereinbart wurden. Dennoch verzichten sowohl Moskau als auch Washington bisher auf eine Intervention.