Weiterer Zivilist in Efrîn verschleppt

Die Entführungen und Lösegelderpressungen durch türkische Besatzungstruppen in der nordsyrischen Region Efrîn reißen nicht ab. Nun wurde der Zivilist Beşar Menan Emîn an einen unbekannten Ort verschleppt.

Die türkische Besatzungsmacht und ihre dschihadistischen Milizen versuchen, die kurdische Region Efrîn mit aller Gewalt zu beherrschen und ihren Interessen entsprechend neu zu gestalten. Über hunderttausend Einwohner*innen der Region befinden sich im Exil in der selbstverwalteten Region Şehba. Die verbliebene Bevölkerungsminderheit wird mit systematischem Terror überzogen. Neben Zerstörung von Häusern und landwirtschaftlichen Flächen gehören Verschleppungen und Verschwindenlassen zum Repertoire der Besatzungstruppen.

Nun wurde bekannt, dass ein Zivilist namens Beşar Menan Emîn aus dem Dorf Ciwêq im Kreis Mabeta von den Besatzungstruppen verschleppt wurde. Die meisten Entführungen dienen nicht nur der politischen Repression, sondern vor allem auch der Lösegelderpressung. Personen, denen tatsächlich Verbindungen zur Selbstverwaltung nachgesagt werden, tauchen meist nie wieder auf. Augenzeugen sprechen von systematischen Hinrichtungen in den Kerkern des Besatzungsregimes. Andere werden gegen hohe Geldzahlungen wieder freigelassen und häufig gleich wieder entführt, um noch mehr aus den Familien zu pressen.

Allein in den ersten zwei Monaten des Jahres 2020 wurden 198 Zivilist*innen entführt. 17 von ihnen sind Frauen.