Efrîn: 33 Entführungen in sieben Tagen

Innerhalb einer Woche wurden in Efrîn 33 Zivilist:innen von den Besatzungstruppen an unbekannte Orte verschleppt.

Die Entführungen in den besetzten Gebieten in Nordsyrien, insbesondere in Efrîn, reißen nicht ab. Die Besatzungstruppen und ihre Söldnermilizen verschleppen immer wieder Zivilist:innen. Insbesondere für die Söldner der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA), einem von der Türkei zusammengestellten Konglomerat aus rechtsextremistischen und dschihadistischen Milizen, sind Entführungen zu einem Finanzierungsmodell geworden. Allein in den vergangenen sieben Tagen wurden mindestens 33 Personen in Efrîn verschleppt. Betroffen von den Entführungen sind die Dörfer Celem und Kefer Del im Kreis Efrîn-Cindirês, und die Landkreise Städte Mabata, Bilbilê, Raco, Şera und Şêrawa. Die Entführungen wurden unter anderem von der berüchtigten SNA-Miliz Sultan-Murad-Brigage aber auch direkt von Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT durchgeführt.

Über 7.000 Entführungen in drei Jahren

Am 20. Januar 2018 begann die türkische Invasion in Efrîn. Nach rund zwei Monaten Widerstand gegen die zweitgrößte NATO-Armee wurde der Rückzug beschlossen, um weitere Massaker an der Zivilbevölkerung zu verhindern. Seit dem 18. März 2018 ist Efrîn völkerrechtswidrig besetzt. Bis Januar 2021 wurden 7.343 Entführungen registriert. Die Mehrheit von ihnen, unter diesen mehr als 1.200 Frauen gelten noch immer als „verschwunden“.