Seit der Besatzung von Efrîn im März 2018 durch die Türkei ist in der ehemals friedlichsten Region Syriens ein dschihadistisches Terrorregime errichtet worden. Von der Besatzungsmacht werden systematisch Kriegsverbrechen begangen, Verschleppungen, Hinrichtungen, Folter, Plünderung und Zwangsvertreibung sind zum Alltag geworden.
Vier Zivilisten in Cindirês verschleppt
Am 10. August sind im Dorf Celemê in Efrîn-Cindirês vier Zivilisten verschleppt worden. Bei den entführten Männern handelt es sich um Azad Fadil Erebo, Elî Bekir Elo, Îbrahim Xalid Elo und Delil. Sie wurden von dschihadistischen Söldnern des türkischen Staates in einen Kerker im Dorf Iska in Şêrawa gebracht. Für ihre Freilassung wird von ihren Angehörigen eine Lösegeldzahlung gefordert.
Zwei Männer aus Efrîn in Azaz und Idlib verschleppt
Am 10. August sind außerdem zwei aus Efrîn stammende Männer in Azaz und Idlib vom türkischen Staat verschleppt worden.
15 Personen in Şera verschleppt, 20 Häuser niedergebrannt
Am 11. August sind im Dorf Qurtqulana Mezin in Şera 15 Zivilisten von der Sultan-Murad-Brigade verschleppt worden. Namentlich bekannt sind folgende Betroffene: Mihemed Berekat (60), Îbiş Berekat (20), Luqman Hemade (20), Ehmed Ednan Mistefa (26), Ednan Mistefa (55), Ednan Berekat, Ebdîn Elî Şebab, Mihemed Şêx Ehmed und Luqman Şêx Ehmed. In dem Dorf wurden über zwanzig Häuser angezündet.
Zwei Frauen und ein Baby in Girê Spî verschleppt
Ebenfalls am 11. August sind zwei Frauen und ein Baby in Hamam al-Tirkmen verschleppt worden. Der Ort liegt in der türkischen Besatzungszone um Girê Spî (Tall Abyad). Bei den Entführungsopfern handelt es sich um Maya Xelef Xelîl und ihr vierzig Tage altes Baby sowie um Rewda Abdullah. Beide Frauen gehören unterschiedlichen turkmenischen Stämmen an.
37 Entführungen im Juli
Nach Angaben des Sprechers der Menschenrechtsorganisation Efrîn, Ibrahim Şêxo, sind in der Region im Juli 37 Entführungsfälle bekannt geworden. Die demografische Struktur von Efrîn werde weiterhin gezielt verändert, 21 Häuser und Geschäftsräume seien mit verschiedenen Begründungen beschlagnahmt worden, so Ibrahim Şêxo.