Kämpfe unter Besatzungsmilizen in Efrîn
Im besetzten Efrîn finden schwere Auseinandersetzungen unter dschihadistischen Hilfstruppen der Türkei statt. Auslöser sind offenbar Streitigkeiten um die Verteilung von Raubgut.
Im besetzten Efrîn finden schwere Auseinandersetzungen unter dschihadistischen Hilfstruppen der Türkei statt. Auslöser sind offenbar Streitigkeiten um die Verteilung von Raubgut.
In Efrîn finden Auseinandersetzungen zwischen Besatzungsmilizen der Türkei statt. Auslöser der Kämpfe unter den dschihadistischen Gruppierungen Ahrar al-Sharqiya, Neunte Division und Liwa Suqour al-Shamal sollen Streitigkeiten um die Verteilung von Raubgut sein.
Wie es heißt, brachen die Gefechte in der Nacht zu Montag zunächst im Viertel Welat im Zentrum von Efrîn aus und verlagerten sich auf weitere Bezirke, darunter das Bahnhofsviertel. Inzwischen haben sich die Auseinandersetzungen auch auf den Kreis Raco ausgeweitet.
Video: ANHA
Laut Quellen der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur ANHA soll ein Milizanführer der Neunten Division bei den Gefechten schwer verletzt und in ein Krankenhaus in der von der Türkei besetzten Stadt Azaz eingeliefert worden sein. Von dort aus sei auch ein türkischer Militärkonvoi in Richtung Efrîn aufgebrochen, um die Konflikte zu deeskalieren. Ein weiterer Konvoi brach vorliegenden Informationen zufolge aus Bab auf. In der Nähe der Fatima-Al-Zahra-Moschee sei ein Sprengsatz bei der Überfahrt eines der Militärfahrzeuge explodiert. Es wird von Sachschaden berichtet.
Auf Videos aus Efrîn, die in Online-Netzwerken kursieren, sind schwere Schusswechsel zu vernehmen. Offenbar gerieten auch Zivilist:innen in die Schusslinie. Es ist von mehreren verletzten Anwohner:innen die Rede, gesicherte Informationen liegen allerdings nicht vor.
Immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Milizen
In den von der Türkei okkupierten Gebieten in Nord- und Nordwestsyrien kämpfen immer wieder Besatzungstruppen untereinander. In der Regel sind Meinungsverschiedenheiten um die Verteilung von Beute, Lösegeldern oder Schutzgeldern die Ursache. Insbesondere Efrîn, einst die stabilste Region ganz Syriens und sicherer Hafen für Hunderttausende Binnenvertriebene, die mustergültig für interreligiöse Vielfalt und für multiethnische Vielfalt war, ist gezeichnet von der Invasion. Morde, Entführungen, Verhaftungen und Verschwindenlassen stehen genauso auf der Tagesordnung wie Plünderungen, Zwangsarabisierung, Zwangstürkisierung und Islamisierung.