Dschihadisten beschlagnahmen Wohnhaus in Efrîn

Die türkische Besatzungsmacht in Efrîn hat weitere Wohnhäuser von Kurd:innen beschlagnahmt und in Militärposten umgewandelt.

Mehr als dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit die türkische Armee gemeinsam dschihadistischen Gruppierungen in Efrîn einmarschiert ist und Hunderttausende Menschen vertrieben hat. Seit der Besatzung durch die Türkei sind von lokalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen schwere Menschenrechtsverletzungen festgestellt worden. Die Türkei treibt aggressiv eine Politik der demografischen Veränderung voran.

Dieser demografische Wandel hat sich in den letzten drei Jahren schrittweise vollzogen. Die Kurd:innen sind vertrieben und ihre Häuser von den örtlichen bewaffneten Gruppen beschlagnahmt worden. Die Nachrichtenagentur ANHA berichtet unter Berufung auf lokale Quellen im Kreis Cindirês über einen der jüngsten Fälle von systematischer und kontinuierlicher Plünderung und Beschlagnahme von Eigentum. Die dschihadistischen Söldner des türkischen Staates haben das Haus eines Dorfbewohners namens Ehmed Emune im Dorf Baflûre beschlagnahmt, überall auf seinem Grundstück türkische Flaggen aufgehängt und das Haus in einen von Betonblöcken umgebenen Militärposten umgewandelt. Die Anwohner behaupteten, dass dieser Vorfall auf Befehl des türkischen Militärgeheimdienstes geschah.

Eine andere Quelle aus dem Dorf Metîna berichtete ANHA, dass bewaffnete türkische Gruppen auch das Haus eines Dorfbewohners namens Hec Menan beschlagnahmt hätten. Das Haus liegt an der Straße zwischen dem Zentrum des Bezirks Şerawa und Metîna und wurde der Sultan-Murad-Brigade übergeben. Ebenfalls Anfang August entführte die bewaffnete Gruppe, die von der Besatzungsmacht als „Militärpolizei" bezeichnet wird, einen jungen Mann aus dem Dorf Ziyaret im Bezirk Şerawa.