Efrîn: 300 Entführungen in 20 Tagen
Die Besatzungstruppen in Efrîn haben in den vergangenen 20 Tagen 300 Zivilist*innen entführt, 2000 Personen gelten als „verschwunden“.
Die Besatzungstruppen in Efrîn haben in den vergangenen 20 Tagen 300 Zivilist*innen entführt, 2000 Personen gelten als „verschwunden“.
Die Menschenrechtsorganisation von Efrîn dokumentiert über ein Netzwerk von Gewährsleuten die Menschenrechtsverletzungen im türkisch besetzten Efrîn.
2000 „Verschwundene“ in Efrîn
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden bisher fast 5000 Personen in Efrîn von den Besatzungstruppen entführt. 2000 sind „verschwunden“. Immer wieder werden die Angehörigen der Entführten erpresst, hohe Lösegelder zu zahlen.
300 Entführungen in 20 Tagen
Demnach wurden allein in den vergangenen 20 Tagen 300 Fälle von Entführungen von Zivilist*innen in Efrîn und den Bezirken des besetzten Kantons dokumentiert. Die Namen der Verschleppten liegen der Menschenrechtsorganisation vor. Die Entführungen wurden sowohl von der türkischen Armee als auch mit ihr verbündeten Milizen begangen. Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation von Efrîn, Ibrahim Şêxo, berichtet, dass die Entführten aller möglichen physischen und psychischen Folter unterzogen werden und bestätigt, dass die Angehörigen immer wieder hohe Lösegelder für die Freilassung der Betroffenen zahlen müssen.
Historische Orte werden geplündert
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation fanden in Cindirês am 15. Juli Raubgrabungen statt. Dabei wurden archäologische Objekte von türkischen Soldaten und Milizionären mitgenommen und auf der Grabungsstelle eine Militärbasis errichtet. Am 16. Juli fanden ebenfalls Raubgrabungen in Cindirês auf einem Hügel in der Nähe des Dorfes Sendîkan in Efrîn statt. Die Objekte wurden in die Türkei gebracht. Das Militär baute außerdem weitere Basen auf.
Gärten und Weinberge in Brand gesetzt
Die Zerstörung der Natur von Efrîn geht ebenfalls weiter. Nach Angaben der Organisation wurden am 5. Juli bei Efrîn-Stadt 200 Bäume und am 17. Juli in Şerawa ungefähr 300 Kornfelder in Brand gesetzt.
Ibrahim Şêxo appelliert dringend an die internationalen Menschenrechtsorganisationen, ihrer Aufgabe in Bezug auf Efrîn nachzukommen.