Dschihadist bei Explosion in Azaz getötet

Bei einer Explosion in der von türkischen Truppen besetzten nordsyrischen Stadt Azaz ist ein Verantwortlicher des sogenannten „Lokalrats“ ums Leben gekommen.

In der nordsyrischen Stadt Azaz ist ein Dschihadist bei einer Explosion getötet worden. Die Detonation einer Mine ereignete sich am Freitag im Bezirk Soran bei der Überfahrt des Fahrzeugs von Ali Tamer Sheikh, dem Verantwortlichen des von der Türkei in Azaz installierten sogenannten „Lokalrats“. Der Fahrer, bei dem es sich um einen der Vizen von Ali Tamer Sheikh handelt, wurde sofort getötet. Ob der Lokalratsverantwortliche ebenfalls im Fahrzeug war, ist noch unklar.

Die Türkei hält die Stadt Azaz, die etwa 50 Kilometer nördlich von Aleppo liegt, seit drei Jahren besetzt. Die Stadt wird gemeinsam mit den unter dem fadenscheinigen Etikett „Freie Syrische Armee“ von Ankara organisierten Milizen kontrolliert. Die sogenannte FSA setzt sich aus Dutzenden Dschihadistenmilizen zusammen, darunter Jaish al-Islam, Sulaiman Schah und Sultan-Murad-Brigade, deren Kriegsverbrechen vielfach dokumentiert wurden.

Auch wenn sich in Azaz bisher niemand für ein Attentat an Tamer Sheikh verantwortlich erklärt hat, werden die türkischen Besatzungstruppen und ihre islamistischen Handlanger immer wieder das Ziel von Vergeltungsschlägen kurdischer Widerstandsgruppen. So hatten sich die Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) erst heute zu zwei umfangreichen Aktionen gegen türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen in Nordsyrien bekannt.