Drei Kinder durch Explosion von Blindgängern verletzt

Bei der Explosion von Blindgängern sind in Minbic und Til Temir drei Kinder verletzt worden. Die Granaten stammten aus den Beständen von türkischer Armee und dem Islamischen Staat.

Bei der Explosion eines Blindgängers sind zwei Kinder in Minbic verletzt worden. Die beiden Brüder im Grundschulalter hüteten eine Schafherde im nördlich der Stadt gelegenen Dorf Al-Jarad, als eine Granate aus dem Bestand der türkischen Armee hochging, wie die Behörden der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) mitteilten. Mit leichten Verletzungen an den Beinen mussten sie ins Krankenhaus nach Minbic gebracht werden.

Ungeklärt ist bislang, wie es zu der Detonation kam und ob direkter Kontakt die Explosion auslöste. Die Sicherheitskräfte der AANES haben Ermittlungen eingeleitet.

Mit deutlich schweren Verletzungen, die ebenfalls durch eine Detonation verursacht wurden, musste ein Dreizehnjähriger aus Til Temir in das Şehîd-Lêgerîn-Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Körperstellen seien von Granatsplittern durchbohrt worden, hieß es aus Klinikkreisen. Der Vorfall ereignete sich am Mittag im Wadi al-Najamah, unweit des Dorfes Abu Tinah im Süden von Til Temir. Verursacher war wohl eine alte Kriegshinterlassenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS).

Tragödien dieser Art sind in Syrien kein Einzelfall. Nach einem jahrzehntelangen Krieg, der IS-Terrorherrschaft und der andauernden Aggression durch die Türkei und ihre islamistischen Verbündeten kommt es immer wieder zu Vorfällen mit nicht-explodierter Munition, häufig sind Kinder die Opfer. Laut einer Statistik der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind in diesem Jahr bereits mindestens 221 Zivilpersonen in ganz Syrien bei Explosionen von Blindgängern ums Leben gekommen, darunter 19 Frauen und 67 Kinder. Über zweidrittel dieser Vorfälle ereigneten sich in vom syrischen Regime kontrollierten Gebieten.

Titelbild: Nicht explodierte Granate nach Angriff auf Til Temir im Juni 2022