Til Temir: Kinder nach Explosion von Blindgänger verletzt

Bei der Explosion eines Blindgängers sind in Til Temir vier Kinder verletzt worden. Die Granate stammte aus dem Bestand der türkischen Armee.

Bei der Explosion eines Blindgängers sind in Til Temir vier Kinder im Alter zwischen elf und fünfzejn Jahren verletzt worden. Wie lokale Behörden der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) mitteilten, ging die Granate aus dem Bestand der türkischen Armee am Samstag in der Ortschaft Al-Majibra hoch.

Die Kinder wurden zunächst in das Şehîd-Legerîn-Krankenhaus in Til Temir gebracht, inzwischen wurden sie allerdings in eine Klinik in Hesekê verlegt. Der Zustand von zwei der vier Jungen sei kritisch, Lebensgefahr bestehe aber nicht. Ungeklärt ist bislang, wie es zu der Detonation kam und ob direkter Kontakt die Explosion auslöste. Die Sicherheitskräfte der AANES haben Ermittlungen eingeleitet.

Tragödien dieser Art sind in Syrien leider kein Einzelfall. Nach einem jahrzehntelangen Krieg, der Terrorherrschaft der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) und der andauernden Aggression durch die Türkei und ihre islamistischen Verbündeten kommt es immer wieder zu Vorfällen mit nicht-explodierter Munition, häufig sind Kinder die Opfer. Laut einer Statistik der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind in diesem Jahr mindestens 203 Zivilist:innen in ganz Syrien bei Explosionen von Blindgängern ums Leben gekommen, darunter zehn Frauen und 101 Kinder. Mindestens 298 weitere Menschen aus der Zivilbevölkerung wurden bei solchen Detonationen verletzt. Bei 177 von ihnen handelt es sich um Minderjährige, weitere 17 Verletzte sind Frauen.