Şehba: Vater und Söhne bei Explosion verletzt

Im nordsyrischen Kanton Şehba sind ein Erwachsener und seine beiden Söhne bei einer Minenexplosion verletzt worden. Die Detonation des mutmaßlich vom IS zurückgelassenen Sprengsatzes ereignete sich in Ehdas bei Tel Rifat.

Bei einer Minenexplosion im nordsyrischen Kanton Şehba sind ein Erwachsener und zwei Minderjährige verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich um einen 34 Jahre alten Vater und seine beiden Söhne im Alter von elf und fünf Jahren. Sie erlitten unterschiedlich schwere Verletzungen und werden im selbstverwalteten Krankenhaus Avrîn behandelt. Der Zustand des Vaters ist kritisch, heißt es laut Angaben aus der Klinik.

Die Detonation des mutmaßlich von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zurückgelassenen Sprengsatzes ereignete sich am Donnerstag im Kreis Ehdas südlich der Stadt Tel Rifat. Die Gegend beherbergt eine Reihe von Flüchtlingslagern, die von der nordostsyrischen Autonomieverwaltung für Vertriebene aus Efrîn eingerichtet worden waren. Auch bei den Verletzten der Explosion handelt es sich um frühere Bewohner der seit 2018 von der Türkei und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen besetzten Region. Die Familie stammt ursprünglich aus dem Dorf Badîna bei Raco.

Minenverseuchtes Şehba

In Şehba kommt es häufig zu Explosionen, die mit einer hohen Mortalitätsrate einhergehen, da die Region in hohem Maße von Dschihadisten mit Minen und Sprengfallen belastet worden ist. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Opfern um Kinder und Jugendliche. Ein großer Teil der östlich von Efrîn gelegenen Region, die von der Außenwelt abgeschnitten, da das Umland von Syrien, der Türkei und protürkischen Milizen kontrolliert wird, stand zwischen 2013 und 2015 unter IS-Besetzung. Besonders dramatisch wurde die Situation 2018, als Hunderttausende Menschen aus Efrîn vor der Türkei nach Şehba flüchteten.

Aufräumarbeiten werden durch türkische Angriffe erschwert

Seit der Befreiung von Şehba durch die YPG/YPJ hat das selbstverwaltete Landwirtschafts-Komitee zwar dutzende Hektar Wohn- und Nutzfläche von den IS-Hinterlassenschaften gesäubert und zur Nutzung freigegeben. Die Aufbauarbeiten werden jedoch durch fortgesetzte Angriffe der Besatzungstruppen erschwert.