Drei Kinder aus Nordsyrien nach Russland zurückgeführt
Die nordsyrische Autonomieverwaltung hat drei Kinder von IS-Eltern mit russischer Staatsbürgerschaft an Russland übergeben.
Die nordsyrische Autonomieverwaltung hat drei Kinder von IS-Eltern mit russischer Staatsbürgerschaft an Russland übergeben.
Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat drei Kinder, deren Eltern Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) waren und die russische Staatsbürgerschaft besessen haben, an eine Delegation der Duma übergeben. Die Kinder, zwei Mädchen und ein Junge, sind sieben und fünf Jahre alt und haben offenbar keine Eltern oder Verwandte. Die Übergabe hat heute auf Forderung Russlands im Büro für Außenbeziehungen der Autonomieverwaltung in der nordsyrischen Stadt Qamişlo stattgefunden. An der Zeremonie nahm auch Nuri Mahmud, Sprecher der Volksverteidigungseinheiten YPG (Yekîneyên Parastina Gel) teil.
Vor rund eineinhalb Wochen waren bereits fünf IS-Kinder an Frankreich übergeben worden. Die nordsyrische Autonomieverwaltung fordert bereits seit Monaten die Herkunftsstaaten der gefangenen IS-Dschihadisten zur Rückführung auf. Im Herbst wurde eine Anzahl von ca. 800 ausländischen IS-Gefangenen in Nordsyrien genannt, dazu kamen weit über tausend Frauen und Kinder. Mit der Zerschlagung des letzten IS-Rückzuggebiets in al-Bagouz haben sich Zehntausende IS-Mitglieder den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ergeben. Die meisten stammen nicht aus Syrien und stellen weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotential dar.
Auf einer vertraulichen Liste des Auswärtigen Amtes befanden sich im Februar 42 Namen deutscher IS-Anhänger, die sich in Nordsyrien sowie im Irak, der Türkei und Griechenland in Haft befinden. Gegen 18 von ihnen wurde ein Haftbefehl erwirkt. Die Bundesregierung beruft sich zum Thema der Rückführung deutscher Islamisten weiterhin auf rechtliche Schwierigkeiten. Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärt, es sei „außerordentlich schwierig, Rückholungen zu realisieren". Man habe „im Moment wenig Möglichkeit, in Syrien zu überprüfen, ob tatsächlich deutsche Staatsangehörige betroffen sind“, behauptete Maas trotz der Tatsache, dass der BND regelmäßig gefangene IS-Mitglieder in Nordsyrien befragt.