Fünf Kinder aus Nordsyrien nach Frankreich zurückgeführt

Die nordsyrische Autonomieverwaltung hat fünf Kinder von IS-Eltern mit französischer Staatsbürgerschaft an Frankreich übergeben.

Wie das Büro für Außenbeziehungen der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien mitteilt, sind fünf Kleinkinder, deren Eltern beim IS waren und die französische Staatsangehörigkeit besessen haben, an eine Delegation des französischen Außenministeriums übergeben worden. Die Kinder sind unter fünf Jahre alt und haben keine Eltern oder Verwandte. Die Übergabe hat am 14. März auf Forderung der französischen Regierung stattgefunden.

Die nordsyrische Autonomieverwaltung fordert seit Monaten die Herkunftsstaaten der gefangenen IS-Dschihadisten zur Rückführung auf. Im Herbst wurde eine Anzahl von ca. 800 ausländischen IS-Gefangenen in Nordsyrien genannt, dazu kamen weit über tausend Frauen und Kinder. Mit der Zerschlagung des letzten IS-Rückzuggebiets in al-Bagouz haben sich Zehntausende IS-Mitglieder den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ergeben. Die meisten stammen nicht aus Syrien und stellen weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotential dar.

Auf einer vertraulichen Liste des Auswärtigen Amtes befanden sich im Februar 42 Namen deutscher IS-Anhänger, die sich in Nordsyrien sowie im Irak, der Türkei und Griechenland in Haft befinden. Gegen 18 von ihnen wurde ein Haftbefehl erwirkt. Die Bundesregierung beruft sich zum Thema der Rückführung deutscher Islamisten weiterhin auf rechtliche Schwierigkeiten. Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärt, es sei „außerordentlich schwierig, Rückholungen zu realisieren". Man habe „im Moment wenig Möglichkeit, in Syrien zu überprüfen, ob tatsächlich deutsche Staatsangehörige betroffen sind“, behauptete Maas trotz der Tatsache, dass der BND regelmäßig gefangene IS-Mitglieder in Nordsyrien befragt.