Dialogforum zu politischen und militärischen Hindernissen vor Rojava

Mit dem Ziel, Lösungen für Hindernisse vor der Autonomieverwaltung und den QSD zu finden, die sich im Zusammenhang mit den politischen und militärischen Realitäten in Rojava ergeben, richtet das Zentrum für kurdische Studien ein Dialogforum aus.

Unter dem Schlagwort „Die Besatzungspolitik und Hegemonie der Türkei bedrohen die Stabilität in der Region und beleben den Terrorismus“ richtet das in Rojava ansässige Zentrum für kurdische Studien an diesem Samstag ein Dialogforum aus. Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter von Administration, Politik und Verteidigung, führende Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und lokalen Stammeskonföderationen sowie Intellektuelle kommunizieren in der nordostsyrischen Metropole Hesekê miteinander, um regionale und internationale Lösungen für Hindernisse vor der Autonomieverwaltung und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zu finden, die sich im Zusammenhang mit den politischen und militärischen Realitäten in der Region ergeben.

Die Türkei kündigt seit längerer Zeit eine weitere Invasion in den Autonomiegebieten an und hat ihre ununterbrochenen Angriffe auf die Region nach dem Astana-Gipfel in Teheran am 19. Juli gesteigert. Seit dem Treffen zwischen den russischen und türkischen Staatschefs am 6. August in Sotschi eskalieren die Drohnen- und Artillerieangriffe vor allem in den Gebieten östlich der seit 2019 besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain). Mehrfach hat Recep Tayyip Erdogan seitdem verkündet, die Besatzungszone entlang der türkischen Grenze zu „vervollständigen“. Bisher haben weder Russland noch die USA der Türkei grünes Licht für eine neuerliche Invasion in Rojava gegeben. Doch die in Syrien präsenten Großmächte scheinen der permanenten Bombardierung der Autonomieregion durch Drohnen und Artillerie zugestimmt zu haben, vermutet die Autonome Administration (AANES). Gleichzeitig zeichnet sich eine Annäherung zwischen der türkischen und syrischen Regierung ab.


Ziel des Dialogforums ist es, durch die gemeinsame Diskussion die verschiedenen Dimensionen dieser Problematik in Nord- und Ostsyrien und deren Komplexität zu analysieren und die sich daraus ergebenden Herausforderungen aufzuzeigen. Die Veranstaltung hat mit Grußworten begonnen, als Rednerinnen und Redner sind unter anderem der Vizevorsitzende der nordostsyrischen Autonomieverwaltung, Bedran Çiya Kurd, die YPJ-Kommandantin Nûjîn Dêrik und der irakische Autor Ali Sharaf angekündigt. Zum Abschluss wollen sich die Teilnehmenden auf eine Erklärung zu den zentralen Themen des Treffens einigen.