„Der IS ist in den türkisch besetzten Gebieten weiter präsent“

In Şehba leben über 100.000 Menschen aus Efrîn, die von der türkischen Besatzern und den mit ihnen verbündeten Dschihadisten vertrieben wurden. Sie sagen, der IS sei zwar militärisch besiegt, bestehe in den von der Türkei besetzten Gebieten jedoch weiter.

Gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA haben sich aus Efrîn geflohene Menschen in Şehba über das Ende der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geäußert. Sie sagen, der IS sei zwar in Deir ez-Zor militärisch besiegt, bestehe aber in den von der Türkei besetzten Gebieten in Nordsyrien unter anderen Namen weiter.

Mustafa Şakir ist einer der Menschen, die aus Efrîn flüchten mussten. Er warnt davor, voreilig von einem endgültigen Sieg über den IS zu sprechen: „Die Welt glaubt, der IS sei in Syrien vollständig besiegt. Aber in den befreiten Gebieten gibt es immer noch IS-Zellen.“ Darüber hinaus gebe es weiterhin Gruppen, die das Gedankengut des IS weitertragen und insbesondere in al-Bab, Dscharablus, Azaz, Efrîn und Idlib gemeinsam mit dem türkischen Staat agieren. Er fährt fort: „Im Kanton Şehba gibt es mehr als 800 Familien aus al-Bab, die nicht bereit waren, unter der Unterdrückung durch diese Banden zu leben. Der türkische Staat begeht schreckliche Dinge in den von ihm besetzten Gebieten. Er hegt neoosmanische Träume und siedelt in den besetzten Gebieten Menschen aus verschiedensten Regionen an.“

Ibrahim Berekat lebt im Serdem-Camp und erklärt: „Es gibt den IS weiterhin in den von der Türkei besetzten Gebieten. Er agiert mit Unterstützung des türkischen Staates in aller Ruhe. Das wird von allen ignoriert. Ein Beispiel dafür war das Hissen der IS-Fahne im Zentrum von Efrîn.“

Nesrin Şabo sagt: „Während das Ende des IS in Deir ez-Zor immer näher rückt, werden wir als Menschen aus Efrîn unseren Kampf fortsetzen, bis unsere Heimatstadt und alle vom türkischen Staat und dem IS besetzten Gebiete wieder befreit sind.“