Blutiges Newroz in Rojhilat

Die Newroz-Feiern in Ostkurdistan werden von Angriffen iranischer Regimetruppen begleitet. Etwa 50 Menschen sollen durch den Einsatz von Schrotmunition und Tränengas verletzt worden sein, darunter auch Frauen und Kinder.

Iranische Regimetruppen sind nach Angaben von Aktivist:innen gegen Teilnehmende der Newroz-Feiern in Ostkurdistan vorgegangen und haben dutzende Menschen verletzt. Allein in der Stadt Mahabad sollen rund 40 Personen am Montagabend durch den Einsatz von Schrotmunition und Tränengas verletzt worden sein, darunter Frauen und Kinder.

Laut Angaben von Aktivist:innen, die anonym bleiben wollen, wurden hunderte Menschen, die sich an einer Feier auf dem „Çar Çira“-Platz in Mahabad beteiligten, gewaltsam von iranischen Einsatzkräften auseinandergetrieben. Die Menschen skandierten „Tod dem Diktator“ in Anspielung an den obersten Religionsführer Ali Chamenei, und „Jin, Jiyan, Azadî“, die Parole der Protestbewegung. Zahlreiche junge Demonstrierende reagierten mit Steinwürfen auf die Angriffe.

Auch in Seqiz (Saqqez) gingen Regimetruppen gegen die Feierlichkeiten zum diesjährigen Newroz vor und eröffneten das Feuer auf eine feiernde Menge. Mindestens fünf Personen sollen dabei verletzt worden sein, eine Frau habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. In Seqiz versammelten sich zudem hunderte Menschen trotz eines riesigen Aufgebots an Einsatzkräften verschiedener Behörden auf dem Aichi-Friedhof, wo Jina Mahsa Amini begraben liegt. Das Fest wurde von ihrem Vater Amjad Amini miteröffnet. Am gewaltsamen Tod der 22-jährigen Amini in iranischer Polizeihaft hatte sich im September die „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolte entzündet.

Aus Bane, Dêwlan (Dehgolan) und Sine (Sanandadsch) werden ebenfalls gewaltsame Übergriffe auf Teilnehmende von Newroz-Feiern und mehrere Verletzte gemeldet. In anderen Teilen des Landes wird das Neujahrsfest mit Protesten gegen das Regime begangen.