Bilder der Zerstörung aus assyrischem Dorf Tall Jumah

Die türkische Armee und ihre islamistischen Hilfstruppen setzen die gezielten Angriffe gegen Siedlungsgebiete und Infrastruktur im Chabur-Tal fort. Im Dorf Tall Jumah beschädigten Artilleriegranaten Teile der Kirche, des Friedhofs und der Schule.

Das westlich von Til Temir gelegene Dorf Tall Jumah gehört zu jenen Ortschaften im christlich besiedelten Chabur-Tal im Nordosten von Syrien, die mit dem Ziel einer Ausweitung der Besatzungszone beinahe täglich von der türkischen Armee und ihren Dschihadistenmilizen unter Artilleriefeuer genommen werden. Der letzte Großangriff auf das assyrische Dorf ereignete sich letzten Donnerstag. Nun konnte ein Reporter der Nachrichtenagentur ANHA sich einen ersten Eindruck vor Ort verschaffen. Die Bilder sprechen für sich.

Neben der Kirche und dem Friedhof in Tall Jumah wurden auch die Dorfschule und das Umspannwerk von Schrapnell-Granaten getroffen. In der Wand der Anlage klafft ein metergroßes Loch, die Stromversorgung ist unterbrochen. Auf dem Friedhof wurden mehrere Gräber beschädigt, die Kirche ist bis auf Weiteres unbenutzbar. In die Mauern des Gotteshauses rissen die Granaten zahlreiche Löcher.

Tall Jumah drei Tage nach dem jüngsten Bombardement

Angriffe auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur verstoßen gegen das humanitäre Völkerrecht und sind als Kriegsverbrechen zu ahndende Tatbestände. Etliche Organisationen, darunter auch die Vereinten Nationen, weisen immer wieder darauf hin, dass die Türkei und das unter türkischer Kontrolle stehende Dschihadistenbündnis „Syrische Nationalarmee“ (SNA) für schwere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Ein konsequentes Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft gegen Ankara bleibt weiterhin aus. Stattdessen belassen es die Länder bei bloßen Lippenbekenntnissen.