Im zerschlagenen Kanton Efrîn im Nordwesten von Syrien ist ein Waldgebiet in Brand bombardiert worden. Ausgangspunkt der teilweise andauernden Angriffe auf einen Mischwald im Kreis Şêrawa ist die Besatzungszone der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Hilfstruppen. Ein erheblicher Teil des etwa zwölf Quadratkilometer großen Forstes zwischen den Dörfern Soxanekê und Eqîbê steht nach Angaben von Quellen aus der Region infolge massiver Artillerieeinschläge in Flammen.
Wirksame Löschmaßnahmen konnten bisher aufgrund fortgesetzter Attacken nicht aufgenommen werden. Zudem herrsche Unklarheit darüber, ob Menschen durch die Bombardierungen zu Schaden gekommen sein könnten.
Şêrawa liegt im Südosten der Efrîn-Region und ist umschlossen von syrischer Regime- und türkischer Besatzungszone. Der Kreis ist nicht vollständig von der Türkei besetzt. Gebiete im Osten, die an die benachbarte Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba grenzen, werden trotz den permanenten Angriffen der Türkei und ihrer islamistischen Milizen selbstverwaltet.
Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens
Der ehemals selbstverwaltete Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.