Im Nordwesten von Syrien sind bei einem Artilleriebeschuss eine Frau und ein Kind verletzt worden. Der Angriff vom Montag zielte auf das Dorf Kilotê (Kalota) in der Efrîn-Region, Ausgangspunkt war die Besatzungszone der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxy-Truppen.
Eine Granate schlug auf einer freien Fläche in der Ortschaft ein und spuckte einen Schwarm von Schrapnellen aus, hieß es vor Ort. Die Frau und das Kind wurden von mehreren Splittern getroffen und in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe offenbar nicht. Der Zustand des Kindes, ein Junge, sei kritisch, aber stabil.
Kilotê liegt im nicht vollständig von der Türkei und ihren Dschihadistenmilizen besetzten Kreis Şêrawa im Südosten von Efrîn. Da das Dorf vom Rest von Şêrawa abgeschnitten ist, wird es von syrischen Regimetruppen kontrolliert. Die Ortschaft grenzt im Osten an die Städte Nubl und Zahra und gilt als faktische Grenze zu den Regimegebieten.
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Neben Kilotê wurden heute auch weitere Dörfer in Şêrawa zum Ziel von türkischen Bombardements. In Gundê Mezin, Meyasê und Birc Qasê schlugen ebenfalls in der Besatzungszone abfeuerte Granaten ein, zusätzlich wurden die Ortschaften mit schweren Maschinengewehren unter Feuer genommen. Gesicherte Angaben über das Ausmaß der Attacken lagen zunächst nicht vor. Menschenrechtler:innen äußerten sich besorgt, da die Dörfer in Şêrawa seit dem Zustrom von Vertriebenen aus Efrîn infolge des Angriffskrieges im Jahr 2018 dicht besiedelt sind.