Besatzer bombardieren Dörfer in Ain Issa

Die türkische Armee greift zivile Siedlungsgebiete im Umland der nordsyrischen Kleinstadt Ain Issa an.

Die türkische Armee greift zivile Siedlungsgebiete im Umland der nordsyrischen Kleinstadt Ain Issa an. Die Bombardierungen konzentrieren sich aktuell auf die Dörfer Mişêrfa (Mushairefah) und Siwêdiyê (Suwadiyah). Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist bisher unklar. Die Angriffe dauern zur Stunde weiter an.

Betroffen von dem am Freitagmittag gestarteten Beschuss ist auch die Schnellstraße M4. Vor allem die Attacken gegen Mişêrfa sind massiv. Die Ortschaft wenige Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums wird regelmäßig von der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen angegriffen. Am vergangenen Sonntag hatte der Militärrat von Girê Spî (Tall Abyad) zum wiederholten Mal einen Infiltrierungsversuch in Mişêrfa vereitelt. Eine Eroberung des Dorfes würde Ain Issa nach Osten hin isolieren.

Bombardierungen in Ain Issa am heutigen Freitag | Video: Hawarnews

Ain Issa ist von strategischer Bedeutung

Die Stadt Ain Issa liegt südlich vom besetzten Girê Spî an der wichtigen Ost-West-Schnellstraße M4, die Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht und als Verbindungsglied zwischen den selbstverwalteten Regionen Euphrat und Cizîrê gilt. Die Türkei hat großes Interesse an der Besetzung Ain Issas. Zu Angriffen in der Region kommt es seit der Besatzung von Serêkaniyê und Girê Spî im Oktober 2019 nahezu täglich, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Zahlreiche Dörfer in der Region wurden bereits zerstört und entvölkert. Am 8. August wurde ein 26-jähriger Zivilist durch türkischen Beschuss in einem Dorf in Ain Issa verletzt.