Militärrat verhindert Infiltrierung in Ain Issa

Der Militärrat von Girê Spî hat eine Infiltration pro-türkischer Söldner in Ain Issa vereitelt. Begleitet wurde der nächtliche Infiltrierungsversuch von heftigen Artillerieangriffen auf zivile Siedlungsgebiete.

Der Militärrat von Girê Spî (Tall Abyad) hat einen Infiltrierungsversuch in Ain Issa vereitelt. Wie der Kampfverband mitteilt, versuchten dschihadistische Söldner der Türkei in der Nacht zum Sonntag in das Dorf Mişêrfa einzusickern.

Mişêrfa (auch Mushairefah) liegt direkt an der Straße M4 nach Til Temir, nordöstlich von Ain Issa. Eine Eroberung des Dorfes durch die Türkei würde das selbstverwaltete Ain Issa nach Osten hin isolieren.

Begleitet wurde die erfolglose Infiltration von heftigen Artillerieangriffen auf Mişêrfa sowie weitere Dörfer. Neben Cedîde (al-Jadida), Fatsa, Hîşê (al-Hishah) war auch das Umland des Stadtzentrums von dem Beschuss betroffen. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, war zuletzt noch unklar.

Ain Issa ist von strategischer Bedeutung

Ain Issa wird nahezu täglich von der türkischen Armee und den von ihr befehligten Dschihadistenmilizen bombardiert. Die Stadt liegt südlich vom besetzten Girê Spî an der strategisch wichtigen Ost-West-Schnellstraße M4, die Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht und als Verbindungsglied zwischen den selbstverwalteten Regionen Euphrat und Cizîrê gilt. Die Türkei hat großes Interesse an der Besetzung Ain Issas. Zu Angriffen in der Region kommt es seit der Besatzung von Serêkaniyê und Girê Spî im Oktober 2019 nahezu täglich, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Zahlreiche Dörfer in der Region wurden bereits zerstört und entvölkert.