Barbados holt IS-Frau mit Kindern aus Nordostsyrien

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostyrien hat eine IS-Frau und zwei Kinder an ihren Herkunftsstaat Barbados übergeben. In den Lagern der Autonomieregion befinden sich Tausende ausländische Kinder, die vom IS indoktriniert werden.

Wie die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) mitteilt, ist ein weibliches IS-Mitglied mit zwei Kindern an den karibischen Inselstaat Barbados übergeben worden. Eine Abordnung unter der Leitung des Botschaftsvertreters Andre Padmore besuchte für die offizielle Übergabe in der nordostsyrischen Autonomieregion am 9. Januar das AANES-Büro für Außenbeziehungen.

Offizielle Übergabe von IS-Frau und Kindern an Barbados

Die Delegation wurde von Fener El-Giêt (Fanar al-Kaeet) und Vertreterinnen der YPJ und des Frauenausschusses empfangen. Padmore dankte der AANES für den erfolgreichen Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und die Zusammenarbeit hinsichtlich der Repatriierung barbadischer Staatsangehöriger.

7000 Kinder aus ausländischen IS-Familien in nordostsyrischen Lagern

Am Dienstag hatte die AANES die Übergabe von 13 Kindern und zwei IS-Frauen an Spanien bekannt gegeben. Nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children befinden sich weiterhin 7000 Kinder aus IS-Familien in Lagern in Nordostsyrien, darunter auch vier Kinder und eine Frau aus Spanien. Matt Sugrue, Leiter der Programmarbeit von Save the Children in Syrien, fordert die beschleunigte Rückführung aller betroffenen Kinder in ihre Herkunftsländer.

Laut Statistik der Organisation wurden 2022 von zwölf Ländern 517 Kinder und Frauen aus den Lagern Hol und Roj zurückgeführt. Das ist ein Anstieg von etwa 60 Prozent im Vergleich zu 2021 und von etwa 84 Prozent im Vergleich zu 2020.

In Nordostsyrien sind ungefähr 12.000 IS-Mitglieder in Gefängnissen inhaftiert. In Camp Hol sind neben syrischen und irakischen Staatsangehörigen 7.800 IS-Frauen und Kinder aus 54 anderen Ländern untergebracht. In dem Lager wächst eine neuen Generation des IS heran.