Bab: Protürkische Milizen greifen protestierende Bevölkerung an

Nach einer Explosion kam es am Sonntag im nordsyrischen al-Bab zu heftigen Protesten gegen den türkischen Staat und seine Milizen. Die Besatzungstruppen griffen die Demonstration an, es gab Tote und Verletzte.

Nach einem Anschlag protürkischer Milizen im Zentrum der von der Türkei besetzten nordsyrischen Stadt al-Bab strömten am Sonntag zahlreiche Menschen auf die Straßen. Bei den Protesten riefen sie: „Nein zum Erdoğan-Regime“ und „Besatzer raus aus unserer Stadt“. Die Demonstrant*innen marschierten zur Station der „Militärpolizei“, einem Konglomerat aus dschihadistischen Milizen und türkischen Truppen. Vor der Basis eröffneten türkische Soldaten wie auch Milizionäre das Feuer auf die Demonstrierenden. Dabei soll es zu Toten und Verletzten gekommen sein, deren Anzahl noch unbekannt ist.

Zuvor war es in al-Bab zu einer schweren Explosion gekommen. Während die Besatzungstruppen versuchten, die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) für den Angriff verantwortlich zu machen, stellte sich heraus, dass es sich bei dem Täter um einen Dschihadisten der protürkischen Miliz Furqat al-Hamza handelte. Der Militärrat von al-Bab hatte den Angriff auf Zivilist*innen zuvor scharf verurteilt.