Selbstverwaltung schließt Abkommen mit Damaskus -UPDATE

Im Rahmen eines Abkommens zwischen der Autonomen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens und Damaskus wurde vereinbart, dass syrische Regierungskräfte die Grenzsicherheit übernehmen und die QSD gegen die türkische Aggression unterstützen.

Wie die Autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens mitteilt, ist mit der syrischen Regierung eine Vereinbarung erzielt worden. Demnach werden syrische Regimekräfte die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen die invasiven Angriffe des türkischen Staates unterstützen und die Grenzsicherheit übernehmen. Außerdem wurde vereinbart, dass auch alle anderen von der Türkei und ihren dschihadistischen Partnern besetzten Gebiete Syriens gemeinsam befreit werden sollen.

„Die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens bekämpft vertreten durch ihre Demokratischen Kräfte, die sich aus allen Komponenten der selbstverwalteten Gebiete zusammensetzen, seit 2014 den Terror. Dieser Befreiungskampf gegen die Terrororganisation (gemeint ist der Islamische Staat, Anm. d. Red.) begann in Kobanê und setzte sich in Minbic westlich des Euphrat, Girê Spî (Tall Abyad) und Tabqa fort. Er zog sich bis zur selbterklärten „Hauptstadt” des sogenannten Kalifats Raqqa und endete schließlich nach fünf Jahren des Widerstands am 23. März 2019 in Deir ez-Zor. Das befreite Gebiet entspricht einem Drittel ganz Syriens. Der Sieg über diese Terrorgruppe kostete die QSD 11.000 Kämpferinnen und Kämpfer und 24.000 Kriegsversehrte, von denen viele dauerhafte Schäden davongetragen haben. Wir zahlten einen hohen Preis, um die Völker Syriens von der Unterdrückung und Brutalität dieser terroristischen Organisation zu befreien und die territoriale Integrität Syriens zu bewahren.

Unser politisches Projekt in Nord- und Ostsyrien zielt nicht auf eine Teilung ab. Für eine friedliche Lösung der Syrienkrise haben wir stets zum Dialog aufgerufen und tun dies auch weiterhin. Wir haben keinen unserer Nachbarn angegriffen, insbesondere nicht die Türkei. Dennoch bezeichnet sie uns nach wie vor als Terroristen, während es die Türkei selbst war, die seit Beginn der Krise eine führende Rolle bei der Ausbreitung des Terrors in Syrien gespielt hat. Heute ist es genau diese Türkei, die in die mit dem Blut der QSD befreiten Gebiete Syriens eindringt.

In den letzten fünf Tagen wurden die abscheulichsten Verbrechen an unbewaffneten Zivilisten begangen. Die QSD reagierten mit Würde und Mut, um die Integrität Syriens zu bewahren, was sie jedoch weitere Gefallene und Versehrte gekostet hat. Die Türkei setzt währenddessen ihre invasiven Angriffe fort.

Infolgedessen haben wir mit der syrischen Regierung, die in der Pflicht steht, die Grenzen des Landes zu schützen und die Souveränität Syriens zu wahren, eine Vereinbarung getroffen. Die syrische Armee wird auf der Grundlage dieser Einigung ihre Streitkräfte im Grenzstreifen zwischen Syrien und der Türkei einsetzen. Die Regierungskräfte werden die QSD dabei unterstützen, die türkische Aggression abzuwehren und die von der türkischen Armee und ihren Söldnern besetzten Gebiete zu befreien. Diese Übereinkunft bietet die Möglichkeit, alle von der türkischen Armee besetzten syrischen Gebiete und Städte - beispielsweise Afrin - zu befreien.

In diesem Sinne verkünden wir allen Völkern Nord- und Ostsyriens, insbesondere unserer Bevölkerung im Grenzstreifen, die getroffene Vereinbarung. Die syrische Armee wird in Koordination mit der Autonomieverwaltung in der Region einziehen.”