Türkischer Staatsterror in Rojava
In der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone in Nordsyrien abgefeuerte Artilleriegranaten sind am Montag in einem Waldgebiet in Şêrawa eingeschlagen. Der Beschuss richtet sich gegen das Dorf Soxanekê und verursachte Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß. Ein Reporter der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) hat die Angriffe mit seiner Kamera eingefangen.
Die Dörfer Şêrawas werden häufig von der türkischen Armee und dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps SNA („Syrische Nationalarmee”) ins Visier genommen. Der Kreis befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt. In den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang ihrer Südgrenze nimmt die Region allerdings eine bedeutende Position ein, da sie Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Ankara immer wieder androht, soll zuerst Tel Rifat angegriffen werden. Dort kommt ebenfalls zu ständen Bombardements der Besatzer. Erst heute starb ein 36-jähriger Vertriebener aus Efrîn in Tel Rifat an den Folgen eines türkischen Artillerieangriffs.
Efrîn seit 2018 besetzt
Noch bis vor einigen Jahren wurde Efrîn nach dem Kantonsprinzip von Rojava selbstverwaltet. Seit dem 18. März 2018 wird die Region von türkischen Truppen und dem Dschihadistenbündnis SNA besetzt. Unter diesen Truppen ist in Efrîn ein Terrorregime etabliert worden: Bombardierungen von zivilen Siedlungsgebieten bestimmen den Alltag der einst sichersten Region ganz Syriens, deren kurdische Bevölkerung zu einem Großteil vertrieben und durch Islamisten ersetzt wurde; Verschleppungen, Exekutionen, Folter, Plünderung und Vertreibung gehören zum Tagesgeschäft der Söldner der Besatzungsmacht. Die internationale Gemeinschaft schweigt angesichts dieser Verbrechen.