Anzahl der Erdbebentoten in Efrîn weiterhin unklar

Bei dem Erdbeben vor einer Woche wurden die türkisch besetzten Gebiete Efrîn und Idlib in Syrien stark zerstört. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn findet eine humanitäre Katastrophe statt und Hunderte Menschen liegen unter den Trümmern.

Die Erdbeben am 6. Februar mit Epizentrum in Gurgum (tr. Maraş) in Nordkurdistan/Türkei haben auch in Syrien große Zerstörungen verursacht. Betroffen waren die syrischen Provinzen Idlib, Aleppo, Hama, Latakia und Tartus, die von der Türkei besetzte Region Efrîn sowie Şehba, Kobanê, Minbic und Raqqa, die unter der Kontrolle der Autonomen Verwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) stehen.

Türkisch besetzte Gebiete

Die türkisch besetzten Gebiete Efrîn und Idlib wurden stark zerstört. Es heißt, dass Hunderte von Gebäuden eingestürzt sind, aber die Zahl der Todesopfer ist weiterhin unbekannt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn findet in dem besetzten Kanton eine humanitäre Katastrophe statt und Hunderte Menschen liegen weiterhin unter den Trümmern. Betroffen sind die Stadt Efrîn und die Kreise Cindirês und Mabeta. In der Kreisstadt Cindirês, die zwanzig Kilometer von Efrîn-Stadt entfernt ist, wurden 257 Gebäude vollständig zerstört. Es heißt, dass mindestens 756 Menschen in diesen Gebäuden ums Leben gekommen sind und Tausende Menschen noch unter den Trümmern liegen. Das Dorf Kaxirê im Südwesten des Bezirks Mabeta wurde ebenfalls zu 70 Prozent zerstört. Es gibt keine eindeutigen Informationen aus dem Dorf, aber es sind offenbar noch zahlreiche Menschen verschüttet.

Die Region Idlib wird von der vom türkischen Staat unterstützten Dschihadistenmiliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert und wurde ebenfalls bei den Erdbeben stark beschädigt. Betroffen sind 195 Dörfer und Siedlungen, 718 Gebäude wurden zerstört. Ein Teil des Asya-Damms an der türkisch-syrischen Grenze brach zusammen und das Dorf Al Tilol wurde durch überlaufendes Wasser überflutet.

Von Damaskus kontrollierte Gebiete

Die Provinzen Aleppo, Hama, Latakia und Tartus, die unter der Kontrolle von Damaskus stehen, wurden ebenfalls schwer beschädigt. Allein in Aleppo sind nach Regierungsangaben 4.000 Menschen ums Leben gekommen und rund 7.000 Menschen sind verletzt oder werden vermisst.

Nordostsyrische Autonomieregion

Das Gesundheitskomitee der Autonomen Verwaltung für Nord- und Ostsyrien gab bekannt, dass in den von ihr kontrollierten Gebieten sechs Menschen starben und 57 Menschen verwundet wurden. Zu den Todesopfern kam es in den Stadtvierteln Şêxmeqsud und Eşrefiyê in Aleppo, dort gab es auch die meisten Verletzten. In Şehba wurden fünf Personen verwundet, in Kobanê drei Personen und in Minbic zwei Personen.

Einer der Orte, die von dem Erdbeben in Nord- und Ostsyrien betroffen sind, ist die Burg Najim, die am Euphrat und 115 Kilometer von Aleppo entfernt liegt. Ein Teil der Ostmauer der Burg, die auf das Jahr 68 n.u.Z. zurückgehen soll, stürzte ein.