Angriff auf Gefängnis mit IS-Anhängern in Dêrik
Im nordostsyrischen Dêrik haben türkische Drohnen einen Gefängniskomplex angegriffen, in dem auch IS-Mitglieder inhaftiert sind.
Im nordostsyrischen Dêrik haben türkische Drohnen einen Gefängniskomplex angegriffen, in dem auch IS-Mitglieder inhaftiert sind.
Im nordostsyrischen Dêrik haben türkische Drohnen einen Gefängniskomplex angegriffen. Mehrere Geschosse schlugen vor und auf dem Gelände auf, sagte ein Sprecher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Ob Personal oder Insassen verletzt wurden, ist noch unklar. Auch das Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt.
Besonders brisant: Der Strafvollzugskomplex im Industriegebiet von Dêrik beherbergt einige hundert Gefangene, darunter auch Anhänger und Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Nach dem Angriff versuchten wohl einige der Gefangenen, aus dem Haftzentrum zu fliehen. Den Angaben des QSD-Pressesprechers Ferhad Şamî zufolge gelang es keinem der Häftlinge, zu entkommen.
Update - Turkish UAVs bombard the vicinity of Deirk prison that houses ISIS terrorist detainees, according to initial reports no escapes have been recorded so far. pic.twitter.com/bLN9hUSVZs
— Farhad Shami (@farhad_shami) October 26, 2024
Die Bombardierung eines Gefängnisses, in dem IS-Mitglieder einsitzen, dürfte gezielt erfolgt sein. Die Türkei hat schon mehrfach inhaftierten Söldnern der Terrormiliz durch gezielte Attacken eine Flucht ermöglicht oder dies zumindest versucht. Auch im Auffang- und Internierungslager Al-Hol, in dem tausende Familienangehörige von IS-Terroristen festgehalten werden, haben türkische Killermaschinen bereits einen Fluchtweg freigebombt.
Neue Angriffswelle fordert Dutzende Opfer
Die Türkei hat am späten Mittwochabend eine neue Angriffswelle gegen Nord- und Ostsyrien gestartet und begründet diese mit einer Aktion der PKK-Guerilla gegen ein Rüstungsunternehmen in Ankara. Seit Beginn der mit Kampfflugzeugen, Drohnen und Bodenartillerie verübten Attacken wurden nach Angaben der Sicherheitsbehörde Asayîş mindestens 17 Menschen getötet und 59 weitere verletzt, darunter auch mehrere Kinder. Die Aggression richtet sich auch gegen Südkurdistan, insbesondere das ezidische Siedlungsgebiet Şengal. Die Angriffe dort forderten bislang sechs Tote und eine Verletzte. Bei den Todesopfern handelt es sich um Kämpfer der Widerstandseinheiten YBŞ, die nach dem IS-Genozid 2014 in Şengal gegründet wurden.