Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) setzen die am Sonntagabend in Kooperation mit der internationalen Anti-IS-Koalition in Deir ez-Zor eingeleitete „Operation Sicherheitsverstärkung“ fort. Nach Angaben der QSD besteht das Hauptziel des Einsatzes darin, islamistische Terrorzellen aufzuspüren und auszuheben, um so potenzielle Anschläge zu unterbinden. Zudem gehe es um die Verfolgung von kriminellen Machenschaften und Betrugshandlungen zum Nachteil der Bevölkerung.
Die Autonome Verwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) erklärte am Mittwoch, die QSD seien im Zusammenhang mit der Sicherheitsoperation in Deir ez-Zor mit Aufwiegelungsplänen konfrontiert, die darauf abzielten, „die Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen und den Verlauf der Militäroperation und der Stabilisierungsbemühungen zu stören".
Nach Beginn der Operation war es bereits am Montag zu Gefechten zwischen den QSD und bewaffneten Gruppen in Deir ez-Zor gekommen. Die AANES rief die Stämme von Deir ez-Zor auf, die QSD zu unterstützen und sich nicht zu Intrigen verleiten zu lassen, die den Feinden der Region dienen. Die Operation ziele darauf ab, „Sicherheit und Stabilität durchzusetzen und die Bevölkerung zu schützen", heißt es in der Erklärung.
Militärratskommandant von Deir ez-Zor abgesetzt
Die QSD teilten heute mit, dass der Kommandant des Militärrats von Deir ez-Zor, Ahmed Al-Khubail, wegen mehreren festgestellten Verbrechen und Verstößen abgesetzt wurde. Die Entscheidung sei „nach einer Zeit der Beobachtung und Prüfung zahlreicher Berichte und Beschwerden aus der lokalen Bevölkerung und auf der Grundlage eines von der Staatsanwaltschaft in Nordostsyrien ausgestellten Haftbefehls“ getroffen worden. Auch vier weitere Personen aus dem Militärrat seien aufgrund ihrer direkten Beteiligung aus dem Dienst entlassen worden.
Al-Khubail wird diverser Vergehen beschuldigt, „einschließlich der Kommunikation und Koordinierung mit externen Einheiten, die der Revolution feindlich gegenüberstehen, der Begehung von Straftaten und der Beteiligung am Drogenhandel, der Missachtung der Sicherheitslage, seiner negativen Rolle bei der Verstärkung der Aktivitäten von IS-Zellen und der Ausnutzung seiner Position für persönliche und familiäre Interessen“, so die QSD.
Militärrat von Hajin erlässt Ausgangssperre
Unterdessen hat der Militärrat von Hajin, der ebenfalls den QSD angehört, am Mittwoch eine Ausgangssperre für das östliche Umland von Deir ez-Zor verhängt. Hajin war die letzte IS-Enklave in Ostsyrien und wurde im Frühjahr 2019 von den QSD befreit. Wie der Militärrat von Hajin heute erklärte, sei die Ausgangssperre aufgrund von Unruhen und Vandalismus verhängt worden und ziele auf einen erfolgreichen Ablauf der Sicherheitsoperation der QSD ab.
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