Ain Issa: Zivilisten bei Überfall von Besatzungsmiliz verschleppt

Aus einem Dorf im nordsyrischen Ain Issa sind fünf Zivilisten von der Besatzungsmiliz „Ahrar al-Sharqiya“ verschleppt worden. Sie werden offenbar der Zusammenarbeit mit den QSD beschuldigt.

Bei einem Überfall auf das Dorf Şergirak nahe der nordsyrischen Kleinstadt Ain Issa sind fünf Zivilisten von Söldnern der Besatzungsmiliz „Ahrar al-Sharqiya“ und der sogenannten „Militärpolizei“ verschleppt worden. Wie zu erfahren war, werden die Betroffenen, bei denen es sich um Angehörige der Familie Hamidi Sheikh handelt, der Kooperation mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) beschuldigt. Wohin die Zivilisten gebracht wurden, ist unklar. Es wird angenommen, dass sie in einem Internierungslager der Besatzungstruppen festgehalten werden.

Die islamistische Söldnergruppierung Ahrar al-Sharqiya gehört zu dem von der Türkei aufgestellten Invasionskorps „Syrische Nationale Armee“ (SNA) und agiert als Verbündete des türkischen Regimes bei der Besatzung von Nordsyrien / Rojava. Die 2016 von ehemaligen Mitgliedern Al-Qaida-naher Milizen gegründete Gruppierung ist schon seit der Invasion von Efrîn für ihre Brutalität bekannt.

Im Oktober 2019 erreichten die Kriegsverbrechen der Ahrar al-Sharqiya mit dem Mord an Hevrîn Xelef einen Höhepunkt. Die kurdische Politikerin, die zugleich Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens war, geriet im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen Serêkaniyê und Girê Spî in einen Hinterhalt der Miliz. Nahe Qamişlo wurde sie aus ihrem Wagen gezerrt und misshandelt. Bevor sie hingerichtet wurde, ist der Körper der 34-Jährigen verstümmelt worden. Laut Obduktionsbericht wies die Leiche Xelefs zahlreiche Verletzungen auf, darunter viele Schusswunden, Brüche an Beinen, Gesicht und Schädel. Ihre Kopfhaut war teilweise abgelöst, weil man sie an den Haaren gezerrt hatte.