Drei Frauen aus Girê Spî entführt

Die berüchtigte Besatzungsmiliz Ahrar al-Sharqiya hat in Girê Spî in Nordsyrien drei junge Frauen entführt.

Der türkische Staat hält die nordsyrische Region um die Städte Serêkaniyê und Girê Spî mithilfe eines Bündnisses aus verschiedenen dschihadistischen und rechtsextremistischen Gruppen, der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA), besetzt. Die Besatzungstruppen haben die Region ebenso wie Efrîn im Nordwesten Syriens zu einem Ort täglicher schwerer Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen gemacht. Immer wieder werden Zivilist*innen entführt. Manchmal werden sie gegen Lösegeld freigelassen; schwerste Folter ist an der Tagesordnung.

Die vom türkischen Geheimdienst MIT befehligte SNA-Miliz Ahrar al-Sharqiya hat nach Angaben der Nachrichtenagentur ANHA am Donnerstag drei junge Frauen aus dem Dorf Türkmen entführt. Das Schicksal der drei Frauen ist unbekannt.

Ahrar al-Sharqiya und der Mord an Hevrîn Xelef

Ahrar al-Sharqiya hat durch die Ermordung der kurdischen Politikerin Hevrîn Xelef traurige Bekanntheit erlangt. Im Zusammenhang mit der Invasion in Serêkaniyê und Girê Spî stoppte die Miliz am 12. Oktober 2019 den Wagen der Politikerin und tötete Xelef zusammen mit ihrem Fahrer. Der Mord wurde auf Video als Propagandabotschaft veröffentlicht. Xelef war aus ihrem Wagen gezerrt, gefoltert und verstümmelt worden, bevor sie hingerichtet wurde. Laut Obduktionsbericht wies die Leiche der Politikerin zahlreiche Verletzungen auf, darunter viele Schusswunden, Brüche an Beinen, Gesicht und Schädel. Ihre Kopfhaut war teilweise abgelöst.