AANES warnt vor humanitären Folgen türkischer Angriffe

Die Autonomieverwaltung Nordostsyriens (AANES) warnt vor den humanitären Folgen der türkischen Angriffe auf die Infrastruktur in der Region und fordert die USA, Russland, die UN und die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.

Die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens (AANES) hat sich zu der Ankündigung der türkischen Regierung, die Infrastruktur in der Region anzugreifen, geäußert. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hatte am Mittwoch erklärt, den Anschlag vom Sonntag in Ankara durch Angriffe auf die Infrastruktur in Syrien und im Irak zu rächen. „Von nun an sind alle Infrastrukturen, Großanlagen und Energieeinrichtungen, die der PKK/YPG im Irak und in Syrien gehören, legitime Ziele für unsere Sicherheitskräfte", sagte Fidan auf einer Pressekonferenz in Ankara und behauptete, die Angreifer hätten vor dem Anschlag in Nordsyrien trainiert: „Durch die Arbeit unserer Sicherheitskräfte ist klar geworden, dass die beiden Terroristen aus Syrien kamen und dort ausgebildet wurden."

Diese Aussage wurde umgehend vom Generalkommandanten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, dementiert. Auch die Volksverteidigungskräfte (HPG) teilten heute mit, dass die türkische Regierung mit dieser unbelegten und erlogenen Aussage Repression und Massaker an der Zivilbevölkerung rechtfertigen will.

Die AANES erklärte heute, die Türkei suche ständig nach einem Vorwand, um die nordostsyrische Autonomieregion anzugreifen. „Es scheint, dass unsere Region immer dann ins Visier genommen wird, wenn die Türkei ein Problem oder eine Frage hat. Die Türkei vergisst bequemerweise die extremen Verschärfungen an ihren Grenzen zu Syrien.... Wir verstehen nicht, wie Grenzübertritte möglich sein sollen, wenn die Türkei selbst ihre eigenen Verfahren verschärft und hohe Barrieren an ihren Grenzen zu Syrien errichtet", heißt es in der auf der Website der AANES veröffentlichten Erklärung. Die Türkei versuche, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in der Türkei von ihren eigenen internen Problemen abzulenken, indem sie die AANES in den Angriff verwickele.

In der Erklärung wird darauf hingewiesen, dass die Angriffe auf lebenswichtige Einrichtungen und Infrastrukturen schwerwiegende humanitäre Folgen für die Lebensbedingungen der Bevölkerung haben werden. Es handele sich um ein aggressives Verhalten, das einem Kriegsverbrechen gleichkomme.

Die AANES rief die von den USA geführte Globale Koalition gegen den IS sowie Russland, die Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und die internationale Gemeinschaft auf, die Bestrebungen der Türkei, das Gleichgewicht in Syrien durch Angriffe auf die Autonomieregion zu unterbinden.