Seit Ende Mai können im östlich von Hesekê gelegenen Camp Hol untergebrachte Schutzsuchende, die nicht in Verbindung mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) stehen, in ihre Heimatorte zurückkehren. Der Beschluss dazu war vor drei Monaten auf der vom Demokratischen Syrienrat (MSD) organisierten Konferenz der Stämme Syriens in Ain Issa gefasst worden. Seit der Regelung haben bereits einige Tausende Menschen, die in der Zeltstadt lebten, das Lager verlassen. Zuletzt kehrten gestern mehr als 50 Familien in die ostsyrische Region Deir ez-Zor zurück. In al-Sour wurden die insgesamt 184 Personen von einer Delegation bestehend aus Vertretern der demokratischen Autonomieverwaltung und Repräsentanten der ansässigen arabischen Stämme in Empfang genommen. Yousef al-Jijan, Vizevorsitzender des Büros für Öffentlichkeitsarbeit im Zivilrat von Deir ez-Zor erklärte, dass mit Hochdruck daran gearbeitet werde, den Menschen in den von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreiten Gebieten ein sicheres und friedliches Leben zu ermöglichen.
Das Camp Hol im nordsyrischen Kanton Hesekê ist 2016 von der Autonomieverwaltung für Kriegsflüchtlinge aus dem Irak und Syrien eingerichtet worden. Es ist die größte Zeltstadt in Nord- und Ostsyrien. Mit der Unterbringung der IS-Frauen, die sich mit ihren Kindern den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) in al-Bagouz ergeben haben, sind die Kapazitäten des Lagers weit überschritten. Aufgrund der unzureichenden Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen ist die Selbstverwaltung mit der Versorgung der rund 70.000 Schutzsuchenden jedoch praktisch auf sich allein gestellt.